Der Druck von Hartz IV auf Arbeitslose und der Druck von Hartz IV auf Arbeitnehmer sind zwei Seiten einer Medaille. Das Hartz-IV-System erweist sich als Treibsatz für Lohndumping und die Verdrängung regulärer Arbeit. Deshalb können immer mehr Menschen von ihrer Arbeit nicht mehr leben. So hat die Zahl der sogenannten Aufstocker seit Einführung von Hartz IV erheblich zugenommen und liegt derzeit bei über 1,3 Millionen; darunter sind auch mehr als 350 000 sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte. Im Ergebnis heißt das: Der Hartz IV-Regelsatz entfaltet Druck auf Einkommen und Arbeitsverhältnisse, umgekehrt drücken Niedriglöhne den Hartz-IV-Regelsatz. Die Folge ist eine ständige Spirale nach unten. Die Politik erweist sich dabei als permanenter Prekaritätsmotor.