Die Crowdworker-Entscheidung des 9. Senats des BAG ist in vielerlei Hinsicht ein Weckruf. Sie verdeutlicht das ungebrochene Potenzial des über 100 Jahre alten Arbeitnehmerbegriffs, insbesondere aber das des erst seit Kurzem gesetzgeberisch hervorgehobenen Typusmerkmals der Fremdbestimmung. Die Entscheidung zeigt den Unternehmen der sogenannten Digitalwirtschaft, dass auch diese grundsätzlich nicht vor den Zwängen arbeitsrechtlicher Schutzstandards gefeit sind. Hierdurch mag sie für manchen Plattformarbeiter zugleich zur hoffnungsvollen Blaupause werden; ein Impuls für den Gesetzgeber war sie jedenfalls bereits vor ihrer Verkündung. Dennoch wirft ihre Begründung unnötigerweise mehr praktische Rechtsunsicherheiten als Lösungen auf, weshalb sie kritisch zu hinterfragen ist. (Quelle: www.beck-online.beck.de)