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Zweigstelle: HdBA Mannheim	Standorte: S 5062 a	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Barcode: 114067

Kaum jemand leugnet, dass der Ausbildungsmarkt und Arbeitsmarkt aufgrund der strukturellen Arbeitslosigkeit nur eingeschränkte Perspektiven für benachteiligte Jugendliche bietet. Aber lassen sich die Ursachen dafür allein mit der mangelnden Beschäftigungsfähigkeit und Passung der betroffenen Arbeitsuchenden erklären oder liegen die Gründe vielmehr in der ungleichen Verteilung von Ressourcen und Kompetenzen? Ausgehend von dieser Fragestellung werden die strukturellen Faktoren, Ursachen und Folgen der Jugendarbeitslosigkeit analysiert und Handlungsperspektiven zur Bewältigung brüchiger Erwerbsbiographien erörtert. Vor dem Hintergrund der strukturellen Arbeitslosigkeit bewegen sich benachteiligte Jugendliche ohne Schulabschluss und Berufsabschluss oder berufsbiographische Perspektiven in institutionalisierten Warteschleifen, Übergangsarbeitsmärkten und Auffangstrukturen der Berufsvorbereitung, Qualifizierung und Arbeitsbeschaffung. Ungleiche Bildungschancen, integrationshemmende Sprachbarrieren, sozialräumliche Benachteiligungen, eingeschränkte familiäre Dispositionen und schulischer Misserfolg erschweren die Transition in das Erwerbsleben. Hinzu kommen gesundheitliche Einschränkungen und finanzielle Probleme, die sich in der Selbstwahrnehmung der Betroffenen widerspiegeln. Während sich die Methoden und Angebote der Trägerlandschaft an den beschäftigungspolitischen Leitlinien zur (Re-)Integration in das Erwerbsleben mittels Qualifizierungs- und Anpassungsmaßnahmen ausrichten, dient diese Strategie temporärer Verlagerung letztlich nicht der Beseitigung von Arbeitslosigkeit, da die sichtbare Erwerbslosigkeit lediglich aufgeschoben und die nachhaltige Kompetenzentwicklung und Handlungsbefähigung der Betroffenen vernachlässigt werden. Somit orientieren und qualifizieren die Trägerstrukturen der Jugendberufshilfe in eine ungewisse berufliche Zukunft und bilden im Rahmen der beruflichen Bildung und Erziehung eine weitere Selektionsinstanz. Da der Königsweg der Jugendberufshilfe die Qualifizierung, Berufsbildung und garantierte Anschlussbeschäftigung nur noch wenigen Benachteiligten den Zugang zu einem regulären Dauerarbeitsverhältnis eröffnet, bewegt sich die Mehrzahl der betroffenen Jugendlichen in den Warteschleifen der Maßnahmeträger, in befristeter Beschäftigung und Phasen der Arbeitslosigkeit und damit innerhalb weiterführender Segmentierungsprozesse, die zwischen förderwürdigen Vermittlungsfähigen und benachteiligten Schwervermittelbaren unterscheiden. Für die Erziehungswissenschaft stellt sich die Frage, wie Adressaten der Jugendberufshilfe mit der entgrenzten Lebenswelt und der strukturellen Arbeitslosigkeit umgehen und welche Aspekte der Handlungsfähigkeit und Verwirklichungschancen für ein gelingendes Leben seitens der Gesellschaft gewährleistet werden müssen. Infolge der steigenden Zahl diskontinuierlicher Erwerbsverläufe und der zunehmenden Prekarisierung jugendlicher Lebenswelten steht die Bewältigung von Arbeitslosigkeit im Fokus sozialpolitisch wirksamer Strategien, Angebote und Strukturen. Als Ergänzung zum arbeitsmarktfixierten Interventionsspektrum zielt der kompetenzbasierte Befähigungsansatz als alternatives Handlungsmodell darauf, die benachteiligten Heranwachsenden zur Bewältigung brüchiger Beschäftigungskarrieren, wiederkehrender Transitionsphasen und allgemeiner Beschäftigungsrisiken zu befähigen. Damit bewegt sich eine diesem Modell folgende Jugendberufshilfe im Spannungsfeld vermittlungsorientierter, aktivierender, disziplinierender, arbeitsweltbezogener Anpassungsqualifizierung und ganzheitlich-pädagogischer, individualisierter Orientierung zur Bewältigung brüchiger Erwerbsverläufe.