Die Nutzung des Internets ist heute ein wichtiger Teil des Lebens von Heranwachsenden. Bei einer intensiven Nutzung kann sich eine Internetsucht entwickeln. Begriff, Abgrenzung und Komorbidität, d.h. Zusammenhänge mit anderem Verhalten, werden diskutiert.

Methode: Befragung von 144 Heranwachsenden in einem Berufsbildungswerk mit dem Internet Addiction (IAT) und der Compulsive Internet Use Scale (CIUS).

Ergebnisse: Mit den von den Erstautoren vogeschlagenen Grenzwerten werden nach dem IAT 2,8 Prozent der Teilnehmer/innen als internetabhängig eingeschätzt, 49,3 Prozent als Heranwachsende mit riskanter Nutzung: nach CIUS werden 53,5 als Heranwachsende mit zwanghafter Internetnutzung eingestuft. Diese Werte erscheinen Übermäßih hoch.

Schlussfolgerung: Häufigkeitseinschätzungen für Internetsucht sind abhängig von der begrifflichen Fassung und der Klassifikation mit Festlegung von Grenzwerten. Prävention sollte auf die Situation Heranwachsender eingehen und ihre eigenen Ansätze unterstützen, das Internet selbstbestimmt zu nutzen. Bei schweren Problemen brauchen Patienten Diagnose und Psychotherapie ihrer persönlich ausgepägten psychischen Störung.

(Quelle: Berufliche Rehabilitation)