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Zweigstelle: HdBA Mannheim	Standorte: 05.05 BT 181045 a	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Barcode: 156590

Darstellungen beruflicher Tätigkeiten sind ein fester Bestandteil vieler Serien und Filme. Sind die gezeigten beruflichen Aktivitäten zentraler Gegenstand der Handlung, kann von einer berufsbezogenen Serie gesprochen werden. Im Zusammenhang mit der beruflichen Orientierung junger Menschen waren mediale Berufsdarstellungen in der Vergangenheit Gegenstand verschiedener Studien. Diese identifizierten zumeist unzureichende oder verzerrte Darstellungen der beruflichen Realität, weshalb berufsbezogene Serien häufig als Risiko für die berufliche Orientierung junger Menschen aufgefasst wurden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Forschungsgegenstand der berufsbezogenen Serien aus funktionaler Perspektive zu betrachten. Unter Rückgriff auf den „Uses-and-Gratifications- Ansatz“ der Mediennutzungsforschung werden Motive und Gratifikationen der Rezeption der US-amerikanischen Anwaltsserie „Suits" im Studium der Rechtswissenschaften identifiziert. Den Schwerpunkt des empirischen Teils der Arbeit bilden leitfadengestützte Interviews mit Jurastudierenden, welche das Schauen von „Suits" im Studium thematisieren. Da das Fach der Rechtswissenschaften eine vergleichsweise hohe Studienabbruchquote aufweist, wird unter Bezugnahme auf Befunde aus der Studienabbruchforschung untersucht, inwiefern sich aus der Rezeption von „Suits" für die Studienbewältigung funktionale Aspekte ergeben könnten. Zudem werden Rezeptionsmodalitäten sowie der von den Studierenden wahrgenommene Realitätsgehalt der in der Serie enthaltenen Berufsdarstellungen fokussiert. Letzterer wurde im Gespräch von den Befragten als eher gering eingeordnet, dennoch äußerten einige Interviewpartner*innen, die in der Serie enthaltenen Berufsdarstellungen als ansprechend in Bezug auf die eigene berufliche Laufbahn wahrzunehmen. Bezüglich der durch das Schauen von „Suits“ erhaltenen Gratifikationen konnten neben einer vorrangig affektiven Rezeptionsmotivation einige für das Jurastudium funktionale Gratifikationen identifiziert werden. Diesbezüglich genannt werden können etwa eine für das Jurastudium motivierende Wirkung der in der Serie dargestellten Berufswelt sowie durch die Serie angeregte Selbstreflexionsprozesse seitens der Rezipient*innen. Hervorzuheben ist zudem insbesondere die integrierende Wirkung von „Suits“, die sich aus der Popularität der Serie unter Jurastudierenden ergibt. Für die Absicherung der quantitativen Relevanz der Serie wurde zusätzlich zu den Interviews eine Umfrage zum Schauen von „Suits“ unter Studierenden der Rechtswissenschaften durchgeführt. Diese lieferte Anhaltspunkte dafür, dass die Rezeption der Serie unter Jurastudierenden verbreitet ist. In den Interviews gaben die Befragten an, „Suits“ als Gesprächsthema bei Unterhaltungen mit Kommiliton*innen zu Studienbeginn verwendet zu haben, was als funktional für die soziale Integration im Studium betrachtet werden kann.