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"Sexuelle Gewalt von Mädchen und Frauen als kritisches Lebensereignis in der Beratung"

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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Schroeter, Simone; Hochschule der Bundesagentur für Arbeit [Grad-Verleihende Institution]
Verfasserangabe: vorgelegt von: Simone Schroeter ; Erstprüfer/in: Frau Prof. Dr. Bettina Franke, Zweitprüfer/in: Frau Andrea Wojtinek
Jahr: 2011
Verlag: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Mediengruppe: Bachelorarbeiten
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Inhalt

Einleitung:
 
Im Rahmen meines Studiums habe ich in zahlreichen Gesprächen miterleben dürfen wie Frauen und Mädchen, die sexuelle Gewalterfahrungen gemacht haben, sich in Gesprächen geöffnet haben. Vielfach habe ich mit den Beratern/innen im Nachgang über die erschreckende Anzahl von betroffenen Frauen und Mädchen gesprochen, aber auch über die persönlich empfundene Hilfslosigkeit und Unsicherheit der Berater/innen in der Beratung. Auf der Seite der Institutionen finden diese Themen jedoch kaum Beachtung und die Angestellten kaum Anleitung und Hilfestellung. Betrachtet man den Umgang mit Prostitution in den Agenturen für Arbeit (AA) spiegelt die Tabuisierung in unserer Gesellschaft wieder.
Unterschiedliche Beispiele hierfür gibt Frau Attig-Grabosch der Beratungsstelle KOBER in ihrem Interview an. Aus ihrer Sicht wird der Umgang in den Institutionen mit Prostituierten besser, aber von Akzeptanz und Toleranz kann nicht gesprochen werden. Aus diesem Grund verheimlichen viele Frauen und Mädchen, dass sie der Sexarbeit nachgegangen sind. Die Beratungsfachkräfte als auch die Vermittler/innen können so nicht auf die Lebenslage der ausstiegswilligen Frauen und Mädchen eingehen.
 
[…]
 
Da in der bisherigen Literatur kaum Ansätze für die Bewältigung dieser Themen im Beratungskontext vorhanden sind, beschäftigt sich diese hier vorliegende Arbeit vordergründig mit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung dieser lebenskritischen Ereignisse vor dem Hintergrund eines Beratungssettings.
Ziel der Arbeit ist es sowohl die institutionellen Rahmenbedingungen als auch die Erlebenswelt von Beratungsfachkräften und von den Frauen und Mädchen miteinander in Beziehung zu setzen. Abhängigkeiten und Zusammenhänge werden dargestellt, ebenso wie die Auswirkungen. Zunächst wird jedoch Überblick über die theoretischen Grundlagen der kritischen Lebensereignisse „sexuelle Gewalt“ und „Prostitution“ gegeben.
Im Umgang mit dem Thema „sexuelle Gewalt“ und „Prostitution“ möchte ich mich eben wie von Eichborn (2010) zunächst mit den verwandten Begrifflichkeiten auseinandersetzen. Ein sensibler Umgang mit den Themen steht für mich im Vordergrund.
Schon im Titel wird von sexueller Gewalt gesprochen und nicht von Missbrauch, um zu zeigen, dass für den Täter die Ausübung von Macht und Erniedrigung (vgl. von Eichborn 2010, S. 17) im Vordergrund steht. Dennoch werden die Frauen die sexuelle Gewalt erfahren haben nicht als Opfer bezeichnet, sondern als Betroffene oder Überlebende, denn den Tätern soll auch sprachlich nicht lebenslange Macht über die Frauen gegeben werden, indem sie z.B. trotz Verarbeitung noch als Opfer betitelt werden. Sexuelle Gewalterfahrungen können zwar weitreichende Folgen für die Frauen und Mädchen nach sich ziehen, aber es muss für sie keine lebenslange Bürde sein.
Überdies wird der Oberbegriff der Prostitution verwendet, dieser impliziert sowohl Zwangsprostitution als auch unabhängig und selbstbestimmt ausgeübte Sexarbeit.
Frauen und Mädchen, die sich prostituieren, sollen in keiner Form durch Bezeichnungen oder Beschreibungen der Tätigkeit stigmatisiert oder moralisch verurteilt werden.
Die Erlebniswelt der Beratungsfachkräfte, ihr Fachwissen und Erfahrungswerte wurden in Form von qualitativen Interviews erhoben und wissenschaftlich zu den theoretischen Grundlagen über die Herausforderungen, Anforderungen, Auswirkungen und Neufindungsprozessen von Betroffenen in Beziehung gesetzt. Folgerungen für den kompetenten und sensiblen Umgang mit dem kritischen Lebensereignis im institutionellen Beratungssetting, ebenso wie für die Schaffung angemessener Rahmenbedingungen werden im abschließenden Teil dieser Arbeit gezogen.
Ressourcenorientierte Beratung im feinfühligen, aber zielorientierten Umgang mit den Betroffenen kommt allen Beteiligten zugute, ebenso wie die Schaffung von angemessenen Rahmenbedingungen.
 
 

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Details

Verfasserangabe: vorgelegt von: Simone Schroeter ; Erstprüfer/in: Frau Prof. Dr. Bettina Franke, Zweitprüfer/in: Frau Andrea Wojtinek
Jahr: 2011
Verlag: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 05.09.05
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Beschreibung: 141 Bl. : graph. Darst.
Schlagwörter: Beraterverhalten; Beratungsarbeit; Beratungsbedarf; Sexuelle Gewalt
Schlagwortketten:
Mädchen / Frau / Sexueller Missbrauch / Beratung / Bundesagentur für Arbeit / Jobcenter / Geschlecht
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Franzke, Bettina [AkademischeR BetreuerIn]; Wojtinek, Anja [AkademischeR BetreuerIn]
Sprache: Deutsch
Fußnote: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor-Thesis, 2011, - erscheint auch als CD-ROM-Ausgabe
Mediengruppe: Bachelorarbeiten