Mit einem Jahr Verzögerung ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zum 1.1.2023 eingeführt worden. Sie löst damit den „Gelben Schein“ – die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU-Bescheinigung) in Papierform – ab. Die ursprünglich für 2022 geplante Einführung wurde aufgrund von technischen Problemen verschoben (vgl. BGBl. 2019 I 1746 (Art. 16 IV); BGBl. 2021 I 154 (Art. 12¿b); BGBl. 2022 I 484 (Art. 4¿b)). Dennoch sind nach ersten Praxiserfahrungen derzeit noch nicht alle Arztpraxen und auch Arbeitgeber auf diesen Digitalisierungsschritt vorbereitet. Arbeitgeber müssen mit der Einführung der elektronischen AU-Bescheinigung ihren Prozess bei der Krankmeldung von Arbeitnehmern anpassen. Zukünftig müssen Arbeitgeber proaktiv auf Grundlage der Krankmeldung durch den Arbeitnehmer die AU-Bescheinigung bei der Krankenkasse über das Entgeltabrechnungssystem, eine Ausfüllhilfe oder ein zertifiziertes Zeiterfassungssystem abrufen (s. dazu BT-Drs. 19/13959, 2). Diese Änderungen gelten zunächst nur für Arbeitnehmer, die bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind. Die nachfolgenden Darstellungen beantworten die wichtigsten Fragen zur Einführung der elektronischen AU-Bescheinigung. (Quelle: www.beck-online.beck.de)