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Externe und interne Personalrekrutierung bei der BA - ein scheinbar nicht unmittelbar auf der Hand liegendes Thema für eine Absolventin des Studiengangs Beschäftigungsorientierte Beratung und Fallmanagement. Was also sind die Gründe für die fachfremde Themenwahl der Bachelor-Thesis?

 

Die Motivation, sich eingehend mit dem Bereich Personalrekrutierung bei der BA zu beschäftigen, beruht zum einen auf der aktuellen persönlichen Situation, mit Beendigung des Studiums als Nachwuchskraft in ein neues Beschäftigungsverhältnis der BA überzutreten. Zum anderen erschien mir die seit Beginn der Reform der öffentlichen Verwaltung kontrovers diskutierte Frage der personalpolitischen Neuausrichtung der BA in Ihrer Rolle als öffentlicher Arbeitgeber interessant. Personalstrategische Entscheidungen hinsichtlich des Verhätlnisses der Rekrutierungsformen (1) und damit letztlich der Zusammensetzung der Beschäftigten spielten z.B. bei der Etablierung der neuen Studiengänge an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit eine zentrale Rolle und hatten dadurch bereits Einfluss auf meinen persönlichen Werdegang.

 

Im Laufe der Bearbeitung wurde schnell ersichtlich, dass das Thema Personalrekrutierung nicht für sich alleine betrachtet untersucht werden kann. Eine Vielzahl rechtlicher, personalpolitischer und personalwirtschaftlicher Einflussfaktoren sind mit der Praxis der Personalrekrutierung in der BA verflochten. Die vielfältigen Abhängigkeiten und die komplexe Verzahnung der Personalbeschaffung (2) mit anderen Bereichen des Personalwesens erschwerten die systematische Informationsgewinnung und - verarbeitung. Die zielgerichtete Informationssammlung sollte eine der größten Hürden bei der Bearbeitung des Themas darstellen. Zusätzlich wurde die theoretische Auseinandersetzung mit der Thematik durch eine heterogene Verwendung von Begrifflichkeiten und Unterschieden in der konzeptuellen Aufarbeitung in der Fachliteratur erschwert.

Die Erforschung der Rekrutierungspraxis der BA erweis sich ebenfalls schwieriger als erwartet. Aufgrnd der Unterteilung der Aufgaben und Zuständigkeiten entsprechend der Dreigliedrigkeit Zentrale, Regionaldirektion und Agentur gestaltete sich die Informationssammlung als sehr umfangsreich. Für das Finden des jeweiligen Ansprechpartners und Herstellen des Kontaktes musste teilweise vil zeitlichlicher Spielraum eingeplant werden. Diese Situation wurde verschärft durch die Folgen des Urteils des Bundesarbeitsgerichtes vom 09.03.2011 zur Unwirksamkeit von Befristungen von Arbeitsverträgen auf der Grundlage von § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (sog. Haushaltsbefristungen) im Geschäftsbereich der BA.

 

Neben der Erforschung der konzeptionellen Gestaltung der Personalrekrutierung im Rahmen des Gesamtsystems des integrierten Personalmanagements der BA galt mein besonderes Interesse deren Umsetzung in der Rekrutierungspraxis. Die zentralen Fragestellungen der Arbeit lauten zusammengefasst: "Welche Faktoren haben Einfluss auf die Wahl der Rekrutierungsform in der BA?" und "Welche internen und externen Rekrutierungsmethoden werden in der BA zum Erreichen der geschäftspolitischen und personalpolitischen Zielsetzungen eingesetzt?"

 

Mein ursprüngliches Interesse galt zudem den bisher wenig beachteten Auswirkungen der Rekrutierungsform auf operativen Ebene. Wissend, dass die Befragung von Mitarbeitern (3) zum subjektiven Erleben von Unterschieden in Aspekten wie Kompetenzen, Einarbeitung und Arbeitszufriedenheit zwischen internen und externen rekrutierten Mitarbeitern ein kontroverses Thema ist, verfolge ich das Ziel, den Aspekt der jeweils persönlich empfundenen Vor- und Nachteile der Rekrutierungsart der Teamzusammensetzung zu erfassen.

Letztlich habe ich die Aufnahme der Befragung zugunsten der detaillierten Untersuchung der Einstellungspraxis der BA verworfen. Die Vielfätligkeit des Themas Personalrekrutierung in der BA, die ich im Zuge der Themenbearbeitung erkannte, verlangte eine Festlegung des Schwerpunktes. Im Verlauf der intensiven Auseinandersetzung mit dem Konzept des Personalmanagements in der BA kristalliserte sich mein vorrangiges Interesse an der Untersuchung der Umsetzung in der Rekrutierungspraxis der BA heraus. Der Verzicht auf die detaillierte Darstellung der geschäfts- und personalpolitischen Zusammenhänge der Rekrutierungspraxis in der BA schien mir angesichts der- aufgrund eines geringen Befragungszeitraumes - in begrenzten Maße repräsentativen Ergebnisse der empirischen Erhebung nicht gerechtfertigt. Dennoch halte ich eine Erhebung der auf Ebene der Mitarbeiter empfundenen Vor- und Nachteile interner und externer Personalrekrutierung für spannend und hinsichtlich der Erreichung der geschäftspolitischen Zielsetzungen relevant. Der Fragebogen und das Befragungsdesign werden aus Gründen der Vollständigkeit im Anhang beigefügt.

 

Danken möchte ich ganz herzlich allen Kollegen und Kolleginnen für ihre Offenheit und Bereitschaft, an der Befragung teilzunehmen, Herrn Johann Braun für die stete Erreichbarkeit und organisatorische Unterstützung und Frau Seitz-Dobler für die fachliche Begleitung. Ganz zu schweigen von all denjenigen, die geduldig moralische Unterstützung leisteten.

 

1) Der Begriff Rekrutierungsform bezeichet die beiden grundsätzlichen Rekrutierungsmöglichkeiten der internen und externen Personalrekrutierung.

2) Personalrekrutierung wird synonym zu den Begriffen Personalbeschaffung und Personalakquisition verwendet.

3) Um den Lesefluss nicht zu stören, gilt die Bezeichnung Mitarbeiter wie auch ähnlich verwendete Bezeichnungen hier und im Folgenden für Personen beiderlei Geschlechts.