Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) räumt betroffenen Personen weitreichende Informations- und Auskunftsrechte ein. Dies gilt grundsätzlich auch für Beschäftigte im Arbeitsverhältnis. Nach Art. EWG_DSGVO Artikel 15 EWG_DSGVO Artikel 15 Absatz I DSGVO (alle im Beitrag nicht näher beschriebene Artikel sind solche der DSGVO). können diese Auskunft verlangen, ob Verantwortliche personenbezogene Daten über sie verarbeiten. Ist dies der Fall, hat der Verantwortliche dem Betroffenen die in Art. 15 I aufgeführten Informationen bereitzustellen. Zudem hat der Betroffene gem. Art. 15 III das Recht, eine Kopie der personenbezogenen Daten zu erhalten, die Gegenstände der Verarbeitung sind. Über die Reichweite dieses „Rechts auf Kopie“ besteht seit Inkrafttreten der DSGVO Unklarheit. In der Praxis vertreten Betroffene die Ansicht, der Anspruch erstrecke sich auf eine Kopie aller angefallenen persönlichen Daten, die der Verantwortliche in der Summe seiner Prozesse, Systeme und Datenbanken verarbeite. In der bisherigen Literatur und Rspr. reichen die Entscheidungen von einer Bejahung eines sehr weitreichenden Auskunfts- und Kopienanspruchs bis hin zu abgestuften, differenzierten Lösungen. Nicht zuletzt zeigt auch das erste Urteil im Bereich der Beschäftigtenverhältnisse des LAG Baden-Württemberg (ArbRAktuell 2019, ARBRAKTUELL Jahr 2019 Seite 227¿m. Anm Ihwas, dass nach wie vor Unklarheiten und Unsicherheiten bestehen, die es in der Praxis zu lösen gilt. Der Beitrag möchte in zwei Teilen (Teil 2¿s. ArbRAktuell Heft 15/2020) Argumentationslinien für ein ausdifferenziertes und abgestuftes Vorgehen bei der Auskunfts- und Kopienerteilung, einschließlich etwaiger Einschränkung und Beschränkungsmöglichkeiten des Art. 15, aufzeigen und votiert für eine prozessorientierte Herangehensweise zur Bearbeitung von Auskunftsanfragen in der Praxis. (Quelle: www.beck-online.beck.de)