In keiner Epoche der europäischen Neuzeit wurde der Konflikt zwischen den Generationen so geschürt wie in den beiden Jahrzehnten vor und nach der zweiten Jahrtausendwende. Der Generationenkonflikt wurde zunächst inszeniert als "Jugenkult", der alte Leute nicht nur aus den Werbeanzeigen, sondern auch von den Arbeitsplätzen der Betriebe und Unternehmen verdrängte. In der jüngsten Zeit wird dieser Konflikt neu inszeniert als Schreckgespenst des "demographischen Wandels", der eine "Überalterung" der Gesellschaft und einen damit einhergehenden Zusammenbruch der Versorgungssysteme mit sich bringe. Dieser Konflikt zwischen den Generationen ist, historisch gesehen, ziemlich neu. Er spiegelt sich seit dem 18. Jahrhundert in eruptiven Ausbrüchen, die meist in der Literatur inszeniert werden, aber jeweils schnell wieder verebben.