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Mehr als Digitalkompetenz

Bildung und Big Data
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Verfasser: Gapski, Harald
Verfasserangabe: Harald Gapski
Jahr: 2019
Aus Politik und Zeitgeschichte
Mediengruppe: Unselbst Lit in Zss

Inhalt

Wir leben in Zeiten von Big Data: Seit 2002 gibt es auf der Erde mehr digital als analog gespeicherte Daten und seit 2009 mehr digital vernetzte Dinge als Menschen. Bis 2025 werden laut Prognosen 150 Milliarden Geräte zum Internet der Dinge gehören, und das digitale Datenuniversum, die Gesamtheit aller digitalen Daten, wird eine Größe von 175 Zettabytes erreichen. Würde man diese Datenmenge auf DVDs brennen und sie aufeinanderstapeln, dann reichte dieser Stapel von der Erde bis zum Mond – und zwar 23 Mal. Unsere Gesellschaft befindet sich in einer digitalen Transformation, in der das Zusammenspiel von Mensch, Medientechnologie und sozialer Welt neu austariert wird. Hoch dynamisch und rekursiv entstehen neue soziotechnische Gebilde: Algorithmen, mit denen soziale Entscheidungsprozesse gestützt werden, Netzwerke, in denen nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen kommunizieren. Massenhaft "Daten, von denen wir nicht wussten, dass es sie gibt, finden Wege, die nicht vorgesehen waren, und offenbaren Dinge, auf die wir nie gekommen wären". Was bedeuten diese Rahmenbedingungen für eine Bildung, die ein kritisch-reflexives Verhältnis zur Welt und zum eigenen Selbst fördern soll?
 
Verschiedene Begriffe bezeichnen die vielfältigen Fähig- und Fertigkeiten des Einzelnen, sich in einer Welt voller Medien und Informationstechnologien zurechtzufinden und handlungsfähig zu sein; allen voran, und am prominentesten der Begriff der "Medienkompetenz". Mitte der 1990er Jahre und mit der breiter werdenden Internetnutzung begann die öffentliche Konjunktur dieses Begriffes. Es war die Zeit der "Datenautobahn" und des "Computerführerscheins". Ganz im Sinne dieser Metaphorik griff 1998 die langjährige Kulturdezernentin von Frankfurt am Main, Linda Reisch, zentrale Argumentationsfiguren und Dimensionen von Medienkompetenz – von der instrumentellen Handhabung über die medienökologische Kritik bis zum digital detox – auf, indem sie Mediennutzung und Autofahren in eine Analogie zueinander setzte: "Medienkompetenz in einer automobilen Gesellschaft würde für mich bedeuten: zu wissen, was man tut, wenn man Auto fährt, daß man nämlich innerhalb der Zeit X unter bestimmten Umständen vom Punkt A zum Punkt B gelangen kann, und was es kostet – sowohl meinen Geldbeutel als auch die Gesellschaft und die Umwelt. Medienkompetenz bedeutet, daß ich dieses Medium ‚Auto‘ ordentlich fahren kann, daß ich Verkehrsregeln kenne und beachte, daß ich nicht dauernd mit überhöhter Drehzahl fahre und damit übermäßig viel Kraftstoff verbrenne (…), daß ich aber auch weiß, wann ich lieber den Zug, den Bus oder das Fahrrad nehme." (Quelle: www.bpb.de)

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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Gapski, Harald
Verfasserangabe: Harald Gapski
Jahr: 2019
Übergeordnetes Werk: Aus Politik und Zeitgeschichte
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Beschreibung: H. 27-28, S. 24-29
Schlagwörter: Medienkompetenz
Schlagwortketten:
Bildung / Digitalisierung
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