Nach der Weltwirtschaftskrise 2009 hat die deutsche Wirtschaft eine erfolgreiche Dekade des Wirtschaftswachstums durchlaufen. Es mehren sich jedoch die Anzeichen für eine konjunkturelle Abschwächung mit Folgen für die Beschäftigung. Die exportorientierende deutsche Industrie leidet unter der stagnierenden globalen Konjunktur und dem rückläufigen Welthandel. Zudem führt der Strukturwandel hin zu einer emissionsarmen und digitalen Wirtschaft zu einer Transformation der Arbeitswelt. In der Folge verändern sich die Anforderungen an Qualifikationen und Kompetenzen der Beschäftigten je nach Branche und Region unterschiedlich. In diesem Transformationsprozess sollen Arbeitskräfte beim Übergang in neue Beschäftigungsmöglichkeiten unterstützt und durch den Strukturwandel bedingte Arbeitslosigkeit durch Weiterqualifikation vermieden werden. „Rechtzeitig Vorsorge treffen“ scheint das Motto, unter dem der am 4.11.2019 veröffentlichte Referentenwurf eines Ersten Gesetzes zur Arbeit von morgen (Arbeit-von-morgen-Gesetz I) steht. Der Titel lässt erahnen, dass dem ersten Teil des Arbeit-von-morgen-Gesetzes weitere Teile folgen. Im Kern beinhaltet der Entwurf neben der Vereinfachung und Lockerung der Regelungen zum Kurzarbeitergeld die Förderung der Weiterbildung. Es handelt sich um einen Referentenentwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und noch nicht um einen von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwurf. Inhaltliche Überarbeitungen sind bis zu einem Inkrafttreten möglich und durchaus üblich. (Quelle: https://beck-online.beck.de)