Berufstätigkeiten im Gastgewerbe werden herkömmlich als Jedermann/ Jederfrau-Tätigkeiten, verbunden mit einem niedrigen Anforderungsniveau, bewertet. Gleichzeitig unterliegen sie einer eher „stiefmütterlichen“ Behandlung im wissenschaftlichen Kontext, in dem kaum Forschungsarbeiten zum Gastgewerbe vorliegen. Das gilt auch für den berufs- und berufsbildungswissenschaftlichen Diskurs, obwohl der gastgewerbliche Sektor zu den ausbildungsstärksten im berufsbildenden Bereich gehört. In diesem Beitrag wird allerdings – in Anlehnung an Baum (2008) und Goedicke/Beerheide (2018) – von einem kombinationsreichen und stark von Ambivalenzen geprägten personenbezogenen Anforderungsspektrum ausgegangen, mit dem Berufstätige im Gastgewerbe konfrontiert sind. Um dieses Spektrum strukturell aufzuschlüsseln, wird die gastgewerbliche Handlungs- und damit Anforderungssituation entfaltet und ihre impliziten anforderungsbestimmenden Parameter werden kategorisiert. In Kombination mit „querliegenden“ Anforderungselementen entsteht die Struktur einer Anforderungsmatrix. Dieses Vorhaben wird disziplinär in der Beruflichen Didaktik Ernährung und Hauswirtschaft verortet, nimmt daher Anschluss an ihre immanenten berufsbildungswissenschaftlichen Prinzipien und Theoriebezüge. (Quelle: www.biblioscout.net)