Wenn Arbeitnehmer selbst zu Unternehmern im Metier ihres Arbeitgebers werden oder als Kompetenzträger das Arbeitsverhältnis wechseln, kommt es zwangsläufig zu Reibungen. Im Arbeitsrecht werden solche Konflikte, wenn überhaupt, unter dem Gesichtspunkt des Geheimnisverrats behandelt, obwohl sich vor allem wettbewerbsrechtliche Fragen stellen; das UWG aber ist leider ein Stiefkind des Arbeitsrechts. Das ist gefährlich: Arbeitsgerichtsbarkeit und Wettbewerbsrecht befinden sich auf Grund der gesetzlichen Zuständigkeitsverteilung in einer Zwangsehe, die eine - in der Arbeitsrechtspraxis oft ungeliebte - Befassung mit der sehr speziellen Materie des UWG unumgänglich macht.