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"50 Jahre nach dem bürokratisch organisierten Völkermord ist die Rolle der Behörden immer noch nicht transparent. In diesem Buch wird am Beispiel der Arbeitsverwaltung gezeigt, wie auch die zivilen Behörden in den Prozeß der Diskriminierung, Entrechtung und schließlich der Ermordnung der Juden während der NS-Zeit einbezogen waren und wie sie sich aktiv und initiativ beteiligten. Nach dem Pogrom im November 1938 erhielten die Arbeitsämter den Auftrag, die noch nicht aus Deutschland vertriebenen Juden einem gesonderten Arbeitseinsatz zuzuführen. Trotz schwierigster Quellenlage gelang es, die Mitwirkung dieses Behördenapparats, und zwar nicht nur die internen Abläufe, sondern auch die Kooperation mit externen Stellen wie Kommunen, Betriebe, Wirtschaftsorganisationen, Parteistellen und Polizeibehörden detailliert nachzuweisen. Beschrieben werden die verschiedenen Phasen des jüdischen Arbeitseinsatzes in Betrieben und Behörden der Zwangsbeschäftigten, deren soziale und finanzielle Diskriminierung sowie schließlich die Rolle der Arbeitsämter und Betriebe bei der 'Freistellung' der Arbeitskräfte für die Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager und deren verwaltungsmäßige Abwicklung. Dargestellt wird ebenfalls der Zwangseinsatz der sog. jüdischen Mischlinge und jüdisch Versippten wie auch der Sinti und Roma. Zu Wort kommen auch die Opfer selbst. Die Auswertung der Berichte und Tagebücher von Ermordeten und Überlebenden bestätigt auf eindringliche Weise die Unmenschlichkeit der auf bürokratischer Grundlage geplanten und vollzogenen nationalsozialistischen Rassenpolitik." (Autorenreferat) (Quelle: www.sowiport.gesis.org)