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"Ausbildungsreife im Praxisverständnis der Bundesagentur für Arbeit am Beispiel der Agentur Eberswalde"

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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Lippski, Diana; Hochschule der Bundesagentur für Arbeit [Grad-Verleihende Institution]
Verfasserangabe: Diana Lippski
Jahr: 2011
Verlag: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Mediengruppe: Bachelorarbeiten
nicht verfügbar

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Inhalt

Die mangelnde Ausbildungsreife vieler Schulabgänger hat sich in den letzten Jahren zu einem hochbrisanten Diskussionsthema entwickelt. Diskutiert wird vor allem darüber, dass ein erheblicher Teil der Schüler, trotz Erfüllung der Schulpflicht nicht für eine Berufsausbildung geeignet und demnach nicht ausbildungreif ist. Bildungsforscher des Bundesinstituts für Berufsbildung machen darauf aufmerksam, dass der Vorwurf der mangelnden Ausbildungsreife von Jugendlichen zeitlich fast parallel zur Kritik an der abnehmenden Ausbildungsbereitschaft von Betrieben aufkommt. Die Debatte wird daher unter deutlichen interessenspolitischen Vorzeichen geführt und ist durch gegenseitige Schuldzuweisungen geprägt (vgl. Klein/Kühnlein, 2006, S.1f).
Während die Arbeitgebervertreter in der fehlenden Reife die Hauptursache für die Lehrstellenmisere sehen, halten insbesondere Arbeitnehmervertreter dieses Argument für einen Trick der Unternehmen, um vom gegenwärtigen Lehrstellendefizit abzulenken. Die Intensität der Diskussion über die angeblich gesunkenen Kompetenzen der Jugendlichen wird dadurch erhöht, dass in der Öffentlichkeit jeder etwas unter "Ausbildungsreife" versteht und keine allgemeingültige Definiton existiert (vgl. Ehrenthal/Eberhard/Ulrich, 2005, S. 1f; Eberhard, 2006, S.25) Trotz der umfassenden Eignungsdiagnostik der Bundesagentur für Arbeit und die Vielzahl von betrieblichen Einstellungstest bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Definition und Prüfung von Ausbildungsreife bestehen (vgl. Rützel, 2002, S. 3-8 nach Hammel, 2009, S. 18; Rützel, 2002 nach Eberhard, 2006, S.17). Auch die Tatsache, dass im Berufsbildungsgesetz oder in der Handwerksordnung keine notwendigen Bildungsvoraussetzungen für den Beginn einer Ausbildung benannt werden, erschwert eine einheitliche Begriffsdefinition und Bewertung (vgl. Müller-Kohlenberg/Schober/Hilke, 2005, S.20). Unter Fachleuten ist man sich weitestgehend einig, dass Ausbildungsreife eine allgemeine Vorraussetzung darstellt, die Jugendliche dazu befähigt, eine Berufsausbildung aufzunehmen und erfolgreich zu absolvieren. Dabei ist es unbedeutend, ob es sich um eine besonders anspruchsvole oder eine weniger anspruchsvolle Ausbildung handelt (vgl. Kloas, 2006, S. 102 nach Hammel, 2009, s. 19; Ebbinghaus, 200 nach Eberhard, 2006, S. 17f.). Die Beurteilung über das Vorliegen der Ausbildungsreife bei Jugendlichen ist eine folgenreiche Unterscheidung, welche mit einer entsprechenden Stigmatisierung der Betreffenden einhergeht. Der Status ausbildungsreif oder nicht ausbildungsreif ist z.B. entscheidend für den Zugang zu bestimmten Fördermaßnahmen wie den Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) der Bundesagentur für Arbeit (vgl. Klein/Kühnlein, 2006, S. 1f.).
 
Die Bundesagentur für Arbeit bzw. die Berufsberatung ist neben der Schule und den Eltern eine der wichtigsten Institutionen, welche beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung beteiligt ist. Dabei ist es die Aufgabe der Berufsberatung die Jugendlichen in allen Fragen der Berufsorientierung und Berufsfindung zu unterstützen und sie in Ausbildungsstellen zu vermitteln. Gleichermaßen gehört es zu ihrem gesetzlichen Auftrag den Arbeitgebern geeignete Bewerber vorzuschlagen. Voraussetzung einer solchen Vermittlung ist eine umfassende Eignungsfeststellung der Jugendlichen. Daher gehört es zu den Hauptaufgaben der Berufsberatung, im Rahmen der Ausbildungsvermittlung, die Ausbildungsreife, aber auch die berufliche Eignung nach Vermittelbarkeit zu beurteilen (vgl. Schober, 2004, S. 53; Schober, 2004, S. 53 nach Hammel, 2009, S.35).
 
Vor dem Hintergrund, dass es keine allgemeingültige Definition von Ausbildungsreife gibt, diese jedoch von Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit beurteilt wird, ist es das Ziel der vorliegenden Arbeit das Praxisverständnis der Berufsberater zu ermitteln. Aus dieser zentralen Fragestellung ergeben sich die zwei wesentlichen Schwerpunkte der Arbeit. Zum einen muss der aktuelle Stand der Forschung zum Thema Ausbildungsreife und zum anderen das Praxisverständnis der Berufsberater ermittelt und dargestellt werden. Die Beschäftigung mit dem Thema Ausbildungsreife hat eine Vielzahl von theoretischen Erklärungsansätzen und Begrifflichkeiten hervorgebracht, welche häufig synonym verwendet werden und nicht immer klar voneinander zu trennen sind. Daher soll zudem eine Abgrenzung zwischen häufig verwendeten Begrifflichkeiten zum Thema Ausbildungsreife vorgenommen werden.
 
In Anlehnung an die genannten zentralen Fragestellungen, wird die Arbeit in drei große Themenbereiche untergliedert. Im ersten Abschnitt erfolgt eine theoretische Abgrenzung der Begriffe Berufswahlreife, Berufswahlkompetenz und Berufswahlbereitschaft. In einem zweiten Teil werden die bestehenden Ansätze zur Ausbildungsreife dargestellt und miteinander verglichen. Im Anschluss wird das Praxisverständnis der Berufsberater der Agentur für Arbeit Eberswalde zur Ausbildungsreife ermittelt. die Bearbeitung der beiden ersten Themenbereiche stellt eine stark theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Ausbildungsreife dar. Um das Praxisverständnis der Berufsberater zu ermittlen, wurde hingegen leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt. Die genaue Vorgehensweise zu dieser Forschungsmethode wird im Punkt 4.1 ausführlich beschrieben.

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Details

Verfasserangabe: Diana Lippski
Jahr: 2011
Verlag: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 06.05.07
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Beschreibung: 137 Bl. : graph. Darst.
Schlagwörter: Ausbildungsreife; Hochschulschrift
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Sailmann, Gerald [AkademischeR BetreuerIn]; Rübner, Matthias [AkademischeR BetreuerIn]
Sprache: Deutsch
Fußnote: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor-Thesis, 2011. - erscheint auch als Print-Ausgabe
Mediengruppe: Bachelorarbeiten