Am 1.5.2015 ist der weit überwiegende Teil des „Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ in Kraft getreten. Für Unternehmen der Privatwirtschaft sieht das Gesetz zwei wesentliche Neuerungen vor, mit deren Hilfe der Gesetzgeber den Frauenanteil in Führungspositionen deutscher Unternehmen zu erhöhen beabsichtigt. Zum einen führt das Gesetz für den kleinen Kreis börsennotierter, paritätisch mitbestimmter Unternehmen zwingende Vorgaben für den Frauenanteil im Aufsichtsrat ein. Zum anderen vertraut er für den weitaus größeren Teil der deutschen Unternehmen darauf, dass das „weiche“ Mittel der von der Unternehmensführung selbst festgelegten Zielgröße von Frauen in Führungspositionen mittelfristig zu einer Förderung der tatsächlichen Gleichberechtigung in der Arbeitswelt führen wird. Die Autoren haben in ihrem früheren Beitrag zu fixen Geschlechterquoten bereits ausführlich Stellunf genommen (Röder/Arnold, NZA 2015, 279). Der dem Beitrag zu Grunde liegende Gesetzesentwurf ist insoweit unverändert in Kraft getreten. Im nachfolgenden Beitrag stellen die Autoren die Einzelheiten der Zielgrößen zur Förderung des Frauenanteils in Führungspositionen dar und befassen sich mit der Frage der arbeitsrechtlichen Umsetzung der Frauenförderung in der betrieblichen Praxis.

(Quelle: NZA)