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Politisch und bildend?

Entstehung und Institutionalisierung politischer Bildung in Deutschland
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Verfasser: Caruso, Marcelo; Schatz, Stefan Johann
Verfasserangabe: Marcelo Caruso ; Stefan Johann Schatz
Jahr: 2018
Aus Politik und Zeitgeschichte
Mediengruppe: Unselbst Lit in Zss

Inhalt

Ist in der medialen Öffentlichkeit von politischer Bildung die Rede, wird sie gerne als Allround-Problemlöser gesellschaftlicher Unwuchtsdiagnosen beschworen – sei es nun bei der Anleitung zu klimafreundlichem Verhalten oder bei der Aufklärung gegenüber den Parolen des Rechtspopulismus. Dass politische Bildung dabei von verschiedensten gesellschaftlichen Fürsprecherinnen und Fürsprechern mit unterschiedlichster Absicht zu Hilfe gerufen werden kann, verdeutlicht ihre normative Kontroversität bereits. Hinzu kommt, dass sowohl das relationale Zugehörigkeitsadjektiv politisch als auch das Kopfsubstantiv Bildung sprachlich, kulturell und historisch bedingte Begriffe mit stark variierenden Bedeutungszuschreibungen sind, die die begriffliche Unschärfe der politischen Bildung noch verstärken. Die Geschichte der Etablierung dieses Begriffes, die im Folgenden nachgezeichnet wird, spiegelt dabei auch das wechselnde Selbstverständnis der politischen Bildung in Deutschland wider. Dabei ist von besonderem Interesse, wie politisch einerseits und Bildung andererseits zur allseits akzeptierten Bezeichnung für dieses kontroverse Handlungsfeld werden konnte. Denn sowohl der starke Begriff des Politischen als auch das eher vage Konzept der Bildung waren keineswegs alternativlos. Handlungen und Institutionen, die unter dem Banner der politischen Bildung fungieren, sind nicht in allen Gesellschaften zu finden. Ihre Funktionen lassen sich historisch in erster Linie als politische Integration der heranwachsenden Generationen – meistens im Sinne der Herrschaftssicherung – durch Sozialisation, beiläufige Gewöhnung und implizite Akzeptanz der jeweiligen Herrschaft verstehen. Mit anderen Worten: Alle gesellschaftlichen Ordnungen benötigen, um zu funktionieren, eine politische Sozialisation ihrer Angehörigen in die jeweilige Ordnung. Während es in der europäischen Antike schon erste Ansätze einer vorsätzlichen politischen Bildung für eng definierte Gruppen gab, schwächte sich dies in der anschließenden Epoche stark ab. Man begnügte sich beispielsweise mit der Erziehung des Prinzen zum zukünftigen Herrscher, anstatt größere Gruppen in Fragen der Partizipationsmöglichkeiten in der Herrschafts- beziehungsweise Regierungsstruktur zu unterweisen. (Quelle: www.bpb.de)

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Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Caruso, Marcelo; Schatz, Stefan Johann
Verfasserangabe: Marcelo Caruso ; Stefan Johann Schatz
Jahr: 2018
Übergeordnetes Werk: Aus Politik und Zeitgeschichte
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Beschreibung: H. 13-14, S. 4-11
Schlagwörter: Politikdidaktik; Politische Bildungsarbeit
Schlagwortketten:
Deutschland / Politische Bildung / Geschichte
Deutschland / Nachkriegszeit / Demokratisierung
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