Ausländische geflüchtete Kinder, die begleitet in Deutschland ankommen, bringen im Gepäck nicht nur schwer belastende Erfahrungen aus ihren Herkunftsländern und von der Flucht mit. Sie erleben zudem, dass ihre entheimateten Eltern ihnen oft nicht die notwendige Sicherheit und Orientierung in der neuen Umgebung geben können, um ein förderliches Aufwachsen zu ermöglichen. In Erstaufnahmeeinrichtungen stehen hierfür begrenzte „Räume“ zur Verfügung. Eine Stärkung der Erziehungskompetenzen der geflüchteten Eltern sowie eine Förderung gemeinsam mit Gleichaltrigen, angeleitet durch Fachkräfte, ist daher nicht nur Grundvoraussetzung für die Integration der Kinder, sondern auch für ihre Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit (§ 1 I SGB VIII). Es stellt sich die Frage nach dem Zugang zu den Leistungen des SGB VIII. Antworten ergeben sich erst nach Durchleuchtung komplexer sozial- und international privatrechtlicher Auslegungsfragen. Sie sind daher in der Praxis und Politik oft nicht vollständig im Blick. Diesen will der Beitrag weiten.

(Quelle: www.beck-online.beck.de)