Das Arbeitszufriedenheitsmodell von Bruggemann (1974) unterscheidet verschiedene Formen der Arbeits(un-)zufriedenheit (AZ-Formen). In zwei Studien (N = 309 Universitätsbeschäftigte; N = 275 Krankenpflegekräfte) wurden die Validität der Methode der Selbstzuordnung zu einer der AZ-Formen (stabilisierte Zufriedenheit, progressive Zufriedenheit, resignative Zufriedenheit, konstruktive Unzufriedenheit, fixierte Unzufriedenheit) sowie Unterschiede zwischen den AZ-Formen bezüglich der Valenz der Arbeit, der arbeitsbezogenen Ambivalenz, der dispositionalen Affektivität und der Arbeitssituation überprüft. Modellkonforme Unterschiede zwischen den AZ-Formen hinsichtlich der Arbeitszufriedenheit und des Ausmaßes an Resignation (Baillod & Semmer, 1994) belegen die Validität der Selbstzuordnungsmethode. Außerdem unterschieden sich die AZ-Formen hinsichtlich verschiedener Indikatoren der Valenz der Arbeit (positive versus negative Bewertungen, Emotionen und Kognitionen) und der arbeitsbezogenen Ambivalenz hypothesenkonform. Schließlich sprechen Befunde zur dispositionalen positiven versus negativen Affektivität und der Arbeitssituation für den Einfluss dieser Faktoren auf das Ergebnis des im Modell postulierten Soll-Ist-Vergleichs. Wir diskutieren die Implikationen dieser Ergebnisse für die Forschung zum Arbeitszufriedenheitsmodell von Bruggemann (1974).