Arbeiten im „Büro“ steht im Zentrum der Alltagserfahrung vieler Erwerbstätiger. Die Arbeitswelt des Büros verändert sich durch technisch-organisatorische Maßnahmen, durch räumliche und zeitliche Flexibilisierung und weitere Entwicklungen am Übergang von der industriellen zur digitalen Moderne. Gerade in diesem Beschäftigungssegment lassen sich seit einigen Jahren sowohl im Hinblick auf die Veränderung von Arbeitsgegenständen (Jacobsen 2018) als auch in der Gestaltung und Steuerung von Arbeitsprozessen (Boes u.a. 2018) intensive Veränderungsprozesse beobachten. Die weitgehende Digitalisierung der Arbeitsgegenstände (Texte, Grafiken, Bilder, Verwaltungsdaten, Informationen zu Ar-beitsprozessen, Planungs- und Beratungsunterlagen usw.) sowie die Verlagerung der Ausführung, Steuerung und Kontrolle von Arbeitsprozessen in den Informationsraum (vgl. Baukrowitz/Boes 1996; Will-Zocholl 2021) und die nun im Zuge der Corona-Pandemie auch noch beschleunigte Virtualisierung der Arbeitskommunikation lassen das Bild der fordistisch-bürokratisch geprägten Büroarbeitswelt weiter verblassen und stellen vor allem die starke Präsenzkultur, die in vielen Büroarbeitskontexten bis dato gepflegt wird, intensiv in Frage. (Quelle: wwwdegruyter.com)