Unternehmen sind durch Ungleichheit im inneren gekennzeichnet: Weder wird allen Mitarbeitern eine Vergütung in gleicher Höhe zuteil noch werden allen gleiche Karriereperspektiven offeriert. Auch werden in höchst unterschiedlichem Umfang Entscheidungsbefugnisse und Autonomie gewährt sowie Verantwortung übertragen. Ebenso sind die Mitarbeiter unterschiedlichen Arbeitsbelastungen und -anforderungen ausgesetzt. Sie genießen ferner unterschiedlichen Status, erhalten in unterschiedlichem Umfang Anerkennung und können in unterschiedlichem Ausmaß Privilegien in Anspruch nehmen. Mithin: Unternehmen konstituieren in ihrem Binnebereich eine soziale Ordnung auf der Basis von Ungleichheit. Die ungleichen organisationsinternen Verhältnisse werden durch die Mitglieder hinsichtlich ihrer Angemessenheit bewertet. Diese Beurteilung des Ausmaßes der realisierten organisationalen Gerechtigkeit wiederum beeinflusst maßgeblich sowohl die Einstellung der Mitarbeiter gegenüber ihrem Arbeitgeber als auch ihr konkretes Arbeitsverhalten. Da sowohl die mitarbeiterseitigen Einstellungen als auch ihr Leistungsverhalten im Mittelpunkt des Personalmanagements stehen, ist organisationale Gerechtigkeit ein zentrales Personalwirtschaftliches Thema. (Quelle: Personalführung)