Krisen waren noch nie die Stunde "Guter Arbeit". Aktuell droht als Krisenabwälzungsprogramm ein weiterer Druck auf die Qualitätsstandards der Arbeit. Gleichzeitig erhöht sich der Bedarf nach Gute-Arbeit-Strategien zur Abwehr neuer Zumutungen. Ohne eine kritische Aufarbeitung der unternehmenspolitischen und gesellschaftlichen Fehlsteuerung unter dem Shareholder-Value-Paradigma wird eine offensive Krisenbewältigung im Interesse der abhängig Beschäftigten aber nicht zu entwickeln sein. Die Gewerkschaften sollten als Antwort auf die Krise nicht mit einer Verengung ihrer Aktionsfelder auf das "gewerkschaftliche Kerngeschäft" reagieren, sondern die De-Legitimierung des Shareholder-Value-Konzepts als Ausgangspunkt für einen arbeitspolitischen Paradigmenwechsel nutzen. Ein solcher neuer Pfad wird auf Innovation und Gute Arbeit setzen müssen. Um die Arbeitskraftinteressen der Beschäftigten zu stärken, ist Demokratie in der Arbeit dabei eine zentrale Voraussetzung, die als ein Mehrebenenkonzept vom Arbeitsplatz bis zur Wirtschaftsdemokratie zu entwickeln ist.