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Die Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich

Eine realistische Zukunftsperspektive für den deutschen Arbeitsmarkt?
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Ochlast, Thomas (Verfasser)
vorgelegt von: Thomas Ochlast ; Erstprüfer/in: Prof. Dr. Michael Scharpf, Zweitprüfer/in: Prof. Dr. Peter Guggemos
2012
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Mediengruppe: Bachelorarbeiten
Bände / Hefte

Inhalt

Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelte sich in den letzten Monaten deutlich positiv. Die Bundesagentur für Arbeit beschreibt im Monatsbericht März den deutschen Arbeits- und Ausbildungsmarkt, die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als „saisonbereinigt1, weiter kräftig zunehmend²“. So waren im Januar 2012 611.000 Menschen mehr erwerbstätig als im gleichen Vorjahresmonat. Im März waren 490.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, das sind 11 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt stetig zu³. Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt geben Hinweise darauf, dass sich die deutsche Wirtschaft nach den krisengezeichneten letzten Jahren weiter im Aufwind befindet.
 
Ein Problem überschattet jedoch die Wirtschaft: Der prognostizierte Fachkräftemangel in der Bundesrepublik ruft bei den deutschen Unternehmen Besorgnis hervor. Die BA geht davon aus, dass sich aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland das Erwerbspersonenpotential4 bis 2025 um 6,5 Mio. Personen reduzieren wird5. Nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company werden bis 2020 etwa 2 Mio. Fachkräfte in Deutschland fehlen6. Auch bei konjunktureller Schwäche scheint ohne Gegenmaßnahmen ein Fachkräftemangel unabwendbar. Fehlende qualifizierte Arbeitskräfte stellen deutsche Unternehmen vor große Herausforderungen. Unbesetzte Stellen auf Fachkräfteebene werden zu einer Gefahr für die deutsche Volkswirtschaft. Mangelnde Arbeitsangebote können zu weniger Investitionen von Unternehmen führen, zu weniger Innovation durch fehlendes Humankapital, zur Nichtrealisierung von neuen Projekten und damit einhergehend zum Verlust von Arbeitsplätzen z.B. in der Produktion und vor allem von Geringqualifizierten führen7.
 
Auf der Grundlage dieser Aussagen scheinen Ansätze der Partei „Die Linke“ zum Thema Arbeit und Arbeitsmarkt als nahezu unangemessen. „Wir wollen die Arbeitszeiten bei vollem Lohn- und Personenausgleich verkürzen. Gute Arbeit für alle, aber weniger Arbeit für die Einzelnen – das wollen wir als neue Vollbeschäftigung8“. Die Linkspartei benennt diese Forderungen in ihrem 2011 beschlossenen Parteiprogramm. Brauchen wir derzeit solche Ansätze, wenn sich der Arbeitsmarkt aufgrund der guten Konjunkturlage scheinbar eigenständig erholt? Wie kann man eine verkürzte Arbeitszeit kompensieren, gerade wenn diese durch fehlendes Humankapital erst gar nicht ersetzt werden kann? Schaden wir unserer Volkswirtschaft nicht bewusst, wenn wir durch Wochenarbeitszeitverkürzungen der deutschen Wirtschaft Fachkräfte entziehen?
 
 
Fußnoten:
1: Saisonbereinigt: Übliche jahreszeitliche Einflüsse werden aus den Berechnungen herausgerechnet.
2: BA (WWW), Monatsbericht März 2012, S. 7
3: Vgl. BA (WWW), Monatsbericht März, 2012, S. 7 ff..
4: Erwerbspersonenpotential: Alle Menschen die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
5: Vgl. BA, Perspektive 2025, S. 7
6: Vgl. McKinsey (WWW), Fachkräfte, S. 6
7: Vgl. BA, Perspektive 2025, S.9

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Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Ochlast, Thomas (Verfasser)
Verfasserangabe: vorgelegt von: Thomas Ochlast ; Erstprüfer/in: Prof. Dr. Michael Scharpf, Zweitprüfer/in: Prof. Dr. Peter Guggemos
Jahr: 2012
Verlag: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 08.05.08, 05.07.03, 08.05.07
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Schlagwörter: Arbeitsmarkt; Arbeitszeit; Arbeitszeitmodell; Hochschulschrift; Vier-Tage-Woche
Sprache: Deutsch
Fußnote: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor Thesis, 2012. - Erscheint auch als CD-ROM-Version
Mediengruppe: Bachelorarbeiten