Mit dem Vertrag von Lissabon sind zwei neue Kontrollverfahren in das Recht der Europäischen Union eingefügt worden: die Subsidiaritätsrüge und die Subsidiaritätsklage. Sie sollen die Beachtung und die Durchsetzung des Subsidiaritätsprinzips stärken. Die nationalen Parlamente und Kammern machen mittlerweile zumindest von der Subsidiaritätsrüge Gebrauch. Die ersten Erfahrungen zeigen die Potentiale dieses Instruments auf. Sie zeigen aber auch, dass die Uneinigkeit über den Inhalt des Subsidiaritätsprinzips die Kontrollmöglichkeiten begrenzt. Der Beitrag zieht eine Zwischenbilanz und will insbesondere auf das Problem der notwendigen Vernetzung der Parlamente und Kammern der Mitgliedstaaten aufmerksam machen.