Nichts ist praktischer als eine gute Theorie! Praxis ist bis zu einem gewissen Grad sozial verkörperte Theorie. Gilt dieser Zusammenhang für die Praxis des lebneslangen Lernens im Alter? Die Antwort fällt ambivalent aus. Denn einerseits ist die Bildungspraxis von theorieförmigen Aussagen aus der Altersforschung geradezu überschwemmt und andererseits kommen bildungstheoretische Konzepte nicht über idealistische Annahmen hinaus, bleiben praxisfern. Im Übermaß nachvollzogen wird im praktischen Bildungshandeln die Aktivitätstheorie und vernachlässigt werden dabei die subjektiven und sozialen Kontingenzen. Geradezu bescheiden werden dagegen subjekt- und partizipationsorientierte bildungstheoretische Konzepte in der Weiterbildung älterer Menschen verwendet. Sie wirken wohl doch zu elitär und paternalistisch-disziplinierend.