Seit jeher spielt die Genossenschaftsbewegung in Italien eine wichtige Rolle, die be-sonders in Zeiten großer wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen verstärkt spürbar wird. Selbst in ausgesprochenen Krisenzeiten verhalten sich Genossenschaften antizyklisch, was nach Ansicht vieler Beobachter unmittelbar auf die – gegenüber rein gewinnorientierten Unternehmen – größere Vielfalt ihrer Zielsetzungen und auf die besondere Eigentumsform zurückzuführen ist. In der gegenwärtigen historischen Phase und vor dramatischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen sind neuerliche Überlegungen über ihr Potenzial angebracht, um zu erkennen, welche Rolle die Genossenschaftsbewegung insgesamt in den kommenden Jahren spielen kann. Um diese Fragestellungen zu beantworten, werden die in den vorangegangenen Beiträgen erörterten Überlegungen an dieser Stelle durch die Sichtweise von Fachleuten ergänzt, die an der Förderung des Genossenschaftswesens und der Sozialwirtschaft in Italien maßgeblich beteiligt sind. (Quelle: www.nomos-elibrary.de)