Die COVID-19-Pandemie beeinflusst das Migrationsgeschehen nach Deutschland maßgeblich. Anhand von fünf Thesen diskutiert dieser Beitrag, wie sich die COVID-19-Krise auf die Erwerbsmigration nach Deutschland auswirken und die Erwerbsmigration post Corona aussehen könnten. Kurzfristrig bricht die Erwerbszuwanderung drastisch ein. Perspektivisch bleibt sie aber wegen struktureller Faktoren wie mangelnde Passgenauigkeiten auf dem Arbeitsmarkt und die demografische Entwicklung von Bedeutung. Möglicherweise wird sich der Bedarf in einigen Branchen und Berufen aber etwas verschieben, da manche Branchen gestärkt aus der Krise herauskommen werden, wohingegen andere mit starken Einbrüchen zurechtkommen müssen. Da die in den letzten Jahren sehr hohe EU-Binnenmobilität nach Deutschland längerfristig abnehmen wird, u. a. aufgrund der Alterung der Herkunftsgesellschaften, müssen Arbeitskräfte von außerhalb der EU diesen Rückgang zumindest partiell kompensieren. Deswegen ist anzuraten, die wirkungsorientierte Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes weiter voranzutreiben, auch wenn während der Bekämpfung der negativen Auswirkungen des COVID-19-Schocks die politischen Prioritäten nicht auf Erwerbsmigration liegen. (Quelle: Buch)