Im ersten Teil des Aufsatzes definiert der Autor die Begriffe Sozialrecht und Wirtschaftsrecht. Er beschreibt zwei Bereiche des Sozialrechts, in denen das Zusammenspiel von Wirtschafts- und Sozialrecht deutlich wird. Zum einen nennt er den Markt für "soziale Sicherheit" und zum anderen den Markt für Sach- und Dienstleistungen. Im zweiten Teil analysiert Hänlein diese beiden Sektoren anhand von Beispielen aus wirtschaftsrechtlicher Sicht. Dabei geht er auf die Verteilung der Geschäftsfelder zwischen sozialer und privater Versicherung, die Konsequenzen des allgemeinen Kassenwahlrechts, die Konkurrenz zwischen privaten und sozialen Versicherungen und die Beschaffung von ärztlichen bzw. pflegerischen Dienstleistungen sowie Krankenhausleistungen und pharmazeutischen Leistungen ein. Des Weiteren beschreibt der Verfasser den Einfluss der europäischen Rechtssprechung auf die rechtliche Entwicklung dieser Bereiche. Mit diesen Betrachtungen belegt Hänlein seine Behauptung, dass es eine Notwendigkeit für eine wirtschaftsrechtliche Herangehensweise an das Sozialrecht gibt. Die Teile drei und vier des Aufsatzes befassen sich mit der Praxistauglichkeit dieser Betrachtungsweise und der Bedeutung eines solchen Paradigmenwechsels für die Sozialrechtswissenschaft. Vorteile sieht Hänlein u.a. in der Partizipation an der europäischen Entwicklung und Fortbildung des Sozialrechts sowie im Schutz der wirtschaftlichen Grundrechte der auf den sozialen Beschaffungsmärkten operierenden Unternehmen. Nach Hänleins Auffassung liegt im Betreiben von Sozialrecht als Wirtschaftsrecht eine Chance normative Probleme neu zu überdenken.