Dass bei der Durchführung von Gesundheitstests im Arbeitsverhältnis oder auch bei der Mitarbeiterüberwachung mittels digitaler Technologien datenschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen sind, dürfte nahe jedem einleuchten. Dass dies aber auch für die vor dem Ausspruch einer Verdachtsverkündigung durchzuführende Anhörung des betroffenden Arbeitnehmers oder für die Einführung sog. in der digitalen Arbeitswelt verbreiteter "Matrixstrukturen" gilt, wird dem gegenüber schon weniger bekannt sein. Führt man sich dann weiter vor Augen, dass datenschutzrechtliche Anforderungen nicht nur im laufenden Arbeitsverhältnis, sondern bereits in der Bewerbungsphase und auch nach der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses zu beachten sind, wird schnell deutlich, dass dem Datenschutz in der Arbeitswelt eine weitaus größere Bedeutung zukommt, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

 

Diese ohnehin schon kaum zu unterschätzende Bedeutung des Datenschutzes für die Arbeitswelt nimmt durch die kontinuierlich fortschreitende Digitalisierung weiter zu. So beruhen viele digitale Technologien auf "Big Data", also letztlich auf der "Sammlung" großer Datenmengen. Im Ergebnis führt die Nutzung elektronischer Medien und die damit zusammenhängende Datenverarbeitung in der digitalisierten Arbeitswelt daher dazu, dass eine immense Zahl personenbezogener Arbeitnehmer-Daten verarbeitet, gespeichert und übermittelt wird. Die hiermit verbundenen Risiken für das Persönlichkeitsrecht derjenigen, deren Daten betroffen sind, machen es notwendig, die Grenzen des Datenschutzrechts ständig neu auszuloten und insbesondere einer uferlosen Datenverwendung zu allen möglichen Zwecken Grenzen zu setzen.

 

Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des Beschäftigtendatenschutzes näher auseinanderzusetzen. (Quelle: Heft)