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Lesekompetenz und Lesebegriff

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Verfasser: Ehmig, Simone C.
Verfasserangabe: Simone C. Ehmig
Jahr: 2019
Aus Politik und Zeitgeschichte
Mediengruppe: Unselbst Lit in Zss

Inhalt

Wer sich mit dem Lesen beschäftigt, hat es mit einem vielschichtigen Phänomen zu tun. Der Begriff beschreibt zunächst einen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozess. Laut Duden bedeutet Lesen, dass Menschen "etwas Geschriebenes, einen Text mit den Augen und dem Verstand erfassen". Doch geht die Bedeutung weit über die technische Ebene hinaus: So verweist die Formulierung "Lesen als Totalphänomen" des Soziologen Marcel Mauss und des Kommunikationswissenschaftlers Ulrich Saxer auf die grundlegende Bedeutung des Lesens als "eine der wichtigsten traditionellen Kulturtechniken" und als "die wesentliche Voraussetzung für die kulturelle Entwicklung des Menschen und die Formierung von Gesellschaften".
 
Als eine notwendige Bedingung für das Lesen wird bis heute die Erfindung des Schriftsatzes mit beweglichen Lettern gesehen, der die schnelle, weil variable Herstellung von Druckvorlagen ermöglichte, mit denen Texte in hoher Auflage für eine weite Verbreitung in der Bevölkerung hergestellt werden konnten. Welch hohe Bedeutung dieser Entwicklung bis heute beigemessen wird, zeigt sowohl der symbolische Umgang mit Johannes Gutenberg, der 1998 von US-amerikanischen Journalisten als "Man of the Millennium" ausgezeichnet wurde und dessen 550. Todestag 2018 mit zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen begangen wurde, als auch der Status des Buches als zentrales Leitmedium bis heute. Seine Bedeutung hob die UNESCO im Jahr 1995 mit der Definition eines "Welttags des Buches und des Urheberrechts" hervor, der seither am 23. April begangen wird.
 
Einer zweiten notwendigen Bedingung widmete die UNESCO schon 1965 einen eigenen Gedenktag, als sie den 8. September zum Weltalphabetisierungstag erklärte. Er sensibilisiert jährlich dafür, dass Lese- und Schreibkompetenzen, die die Nutzung von Büchern und anderen Lesemedien überhaupt erst ermöglichen, auch in unserer Zeit und in Gesellschaften mit hoch entwickelten Bildungssystemen nicht selbstverständlich sind. Die Frage, wie es in Deutschland und im internationalen Vergleich um das Lesen bestellt ist, spielt spätestens seit dem "PISA-Schock" eine zentrale Rolle, den die Veröffentlichung der ersten international vergleichenden Leistungsbewertung von Schülerinnen und Schülern in den OECD-Ländern 2001 ausgelöst hatte, da die durchschnittlichen Leistungen der Schüler und Schülerinnen in Deutschland unter dem internationalen Mittelwert lagen. (Quelle: www.bpb.de)

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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Ehmig, Simone C.
Verfasserangabe: Simone C. Ehmig
Jahr: 2019
Übergeordnetes Werk: Aus Politik und Zeitgeschichte
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Beschreibung: H. 12, S. 23-28
Schlagwörter: Wissensdigitalisierung
Schlagwortketten:
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