Gendersensible Beratung bedeutet, das Beratungsfachkräfte in der Lage sind, Genderaspekte in den Berufs- bzw. Studienwünschen, Zielvorstellungen sowie Lebenssituationen der Ratsuchenden zu erkennen und mit der Kategorie "Gender" in der Beratung bewusst umzugehen. Dies setzt in Bildungseinrichtungen und in der Arbeitswelt Bedingungen voraus, die ein solches Agieren fördern und ermöglichen. Gendersensibilität kann als ein Beitrag zu einem habitus- und diversitätsbewussten Hochschulkultur begriffen werden (vgl. Kergel und Heidkamp-Kergel 2019; vgl. auch --> 8.3.4 Habitussensibilität und Sozioanalyse in der Studienberatung).

Gesellschaftliche Rollenvorstellungen wirken sowohl auf die Ratsuchenden als auch die Beratungsfachkräfte ein. Das Erfordernis klischeefreier und gendersensibler Beratung ist im Gender-Mainstreaming verankert. Voraussetzung für erfolgreiches Gender-Mainstreaming ist Genderkompetenz - die Fähigkeit von Personen. "bei ihren Aufgaben Gender-Aspekte zu erkennen und gleichstellungsorientiert zu bearbeiten" (Genderkompetenzzentrum o.J.) (Quelle: Buch)