Einsatzbereich »zum passenden Buch «Fähigkeitsbeeinträchtigungen bei psychischen Erkrankungen».
Erwachsene ab 18 Jahren mit psychischen Erkrankungen alle Art. Verwendung in der Rehabilitation, Psychiatrie, Psychosomatik und Sozialmedizin.
Das Verfahren Das Mini-ICF-APP orientiert sich an der von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). Es ist ein ökonomisches Fremdbeurteilungsinstrument (Ratingverfahren) zur Beschreibung und Quantifizierung von Aktivitäts- und Partizipationsbeeinträchtigungen im Kontext psychischer Erkrankungen und ermöglicht somit eine Differenzierung zwischen Krankheitssymptomen und krankheitsbedingten Fähigkeitsbeeinträchtigungen. Mit dem Mini-ICF-APP soll eingeschätzt werden, in welchem Ausmaß ein Patient in der Durchführung von Aktivitäten, d. h. seinen Fähigkeiten beeinträchtigt ist.
Es werden die folgenden Fähigkeiten beurteilt:
- Fähigkeit zur Anpassung an Regeln und Routinen
- Fähigkeit zur Planung und Strukturierung von Aufgaben
- Flexibilität und Umstellungsfähigkeit
- Kompetenz- und Wissensanwendung
- Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit
- Proakitivtät und Spontanaktivitäten
- Widerstands- und Durchhaltefähigkeit
- Selbstbehauptungsfähigkeit
- Konversation und Kontaktfähigkeit zu Dritten
- Gruppenfähigkeit
- Fähigkeit zu engen dyadischen Beziehungen
- Fähigkeit zur Selbstpflege und Selbstversorgung
- Mobilität und Verkehrsfähigkeit
Das Verfahren eignet sich zur Beurteilung des aktuellen Fähigkeitsstatus von Patienten sowie zur Veränderungsmessung, beispielsweise im Rahmen einer Therapieverlaufskontrolle. Es kann zur Erfassung des Bedarfs an therapeutischer und sozialer Hilfe sowie zur Planung von Maßnahmen zur Prävention, Gesundheitsförderung und Unterstützung bei der Partizipation am gesellschaftlichen und beruflichen Leben eingesetzt werden.
Das Mini-ICF-APP hat seit der Erstauflage große Akzeptanz gefunden und wird inzwischen auch in nationalen und internationalen Gutachtenleitlinien als ein Standardinstrument empfohlen. Es wurden inzwischen umfangreiche Erfahrungen in der Praxis wie auch in Trainingsseminaren gewonnen. Diese sind in die zweite, revidierte Fassung eingeflossen. So gibt es nun Beispielfragen und Operationalisierungen über konkrete Aktivitätsbeispiele. Auch die theoretische Basis der einzelnen Beurteilungsdimensionen ist erweitert worden.
Zuverlässigkeit: Die Interrater-Reliabilität liegt zwischen r = .70 (ungeschulte Rater) und r = .92 (geschulte Rater).
Gültigkeit: Die Korrelationen mit dem GSDS-II liegen in Abhängigkeit von den betrachteten Skalen im mittleren bis hohen Bereich. Es sind Zusammenhänge zwischen dem Ausmaß der Fähigkeitsbeeinträchtigungen und psychopathologischen Maßen (Anzahl der F-Diagnosen, SCL-90-R) einerseits und Merkmalen, die den Arbeitsfähigkeitsstatus bzw. die Dauer von Arbeitsunfähigkeit betreffen, ermittelt worden. Das Rating ist änderungssensitiv, es sind Abnahmen im Ausmaß der Fähigkeitsbeeinträchtigungen im Verlauf einer psychosomatischen Rehabilitationsbehandlung abbildbar.
Normen Es liegen Anwenderergebnisse für eine Stichprobe in der stationären psychosomatischen Rehabilitation vor (N = 213).
Bearbeitungsdauer: Die Bearbeitung und Auswertung dauern insgesamt etwa 10 Minuten.
In Anwendung seit 2015. (Quelle: Huber)
Verfasserangabe:
Michael Linden ; Stefanie Baron ; Beate Muschalla
Jahr:
2015
Verlag:
Bern, Huber
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Beschreibung:
2. Aufl., 93 S. : Ill., graph. Darst. + Testmappe mit Ankerdefinitionen (19 S.) u. 50 Ratingbogen
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Fußnote:
Literaturverz. S. 55 - 56
Mediengruppe:
Bücher