Seit Jahrzehnten wird im Bereicht der Forschung und Beratung über die Abschaffung der Hierarchie und die Notwendigkeit der Bildung selbstorganisierter Strukturen in Unternehmen debattiert. Die Managementpraxis spricht jedoch eine deutlich andere Sprache. Hier dominieren weiterhin hierarchisch geprägte Unternehmen das Bild. Sicherlich gibt es immer wieder einzelne Unternehmen, die einen erfolgreichen Umbruch ihres Führungssystems geschafft haben (zum Beispiel Semco, Gore & Associates, Upstalsboom, Tele Haase). Doch handelt es sich dabei eher um Ausnahmen. Woran liegt das? Im vorliegenden Beitrag werden mögliche Gründe aber auch Ansatzpunkte hierfür auf individueller und organisationaler Ebene analysiert und potenzielle Spannungsfelder pointiert aufgezeigt. Wir kommen zu dem Schluss, dass es künftig nicht um ein entweder Hierarchie oder Selbstorganisation geht, sondern um ein sowohl Hierarchie als auch Selbstorganisation. Erfolgreichen Unternehmen gelingt es, die durch das Zusammenspiel beider Bereiche erzeugten Spannungen als Entwicklungschance zu begreifen. (Quelle: Heft)