Zu Beginn der COVID-19-Pandemie stießen selbst strikte politische Maßnahmen zur Pandemiebewältigung auf breite Zustimmung. Dies hat jedoch zu späteren Zeitpunkten abgenommen. Eine zentrale Schlüsselvariable zwischen der Bewertung von politischen Maßnahmen und den verantwortlichen Akteur*innen stellt in diesem Kontext das politische Vertrauen dar. Diese Variable ist nicht zuletzt auch für die Stabilität einer wohlfahrtsstaatlich-orientierten Pandemiebewältigung von Bedeutung, da sie insbesondere in Krisenzeiten eine wesentliche Ressource für die politischen Akteur*innen darstellt. In diesem Artikel diskutieren wir Veränderungen des öffentlichen Vertrauens in die Politik während der COVID-19-Pandemie in Deutschland. Auf Grundlage zweier Analysen konnte gezeigt werden, dass das Vertrauen in die Corona-Politik der Bundesregierung vor allem zu Beginn der Pandemie während der Implementierung des ersten Lockdowns vergleichsweise hoch

war, im Zeitverlauf jedoch deutlich fiel. Auf Grundlage unserer Befunde diskutieren wir das kurzfristig gestiegene Vertrauen in die Politik während der ersten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung als typisches Rally-round-the-flag-Phänomen. (Quelle: www.sozialerfortschritt.de)