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Systeme und Spielregeln für anonyme Hinweise
Whistleblowing als neues Instrument im Ethik-Management ; [Whistleblowing - an instrument of ethics management]
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Verfasserangabe:
Ute Schönefeldt
Jahr:
2005
Mediengruppe:
Unselbst Lit in Zss
Was könnte ein Mitarbeiter tun, wenn er Kenntnis von rechtswidrigem Verhalten von Kollegen oder Vorgesetzten nimmt? Neben dem Verschweigen wird hier eine Möglichkeit beschrieben, die sowohl den Schutz des Informanten gewährleisten soll als auch dem Unternehmen die Möglichkeit eröffnet, im Sinne ethischen Verhaltens diese Rechtswidrigkeit aufzudecken.
Immer mehr Firmen etablieren interne und externe Möglichkeiten zum anonymen "Whistleblowing". Übersetzt heißt der Begriff soviel wie: "die Alarmpfeife blasen", was sich qualitativ wesentlich von dem möglicherweise vermeintlich verstandenen "anschwärzen" und "verpfeifen" unterscheidet. In einigen deutschen Unternehmen wird das – in den USA bereits häufig verwendete - Whistleblowing erfolgreich eingesetzt. Gemeint ist die gesteuerte und mehr oder minder gesicherte Möglichkeit für Mitarbeiter eines Unternehmens, anonym Mitteilungen zu hinterlassen, die auf Machtmissbrauch von anderen Personen und rechtwidriges Verhalten von Personen im Unternehmen hinweisen. Unterschiedliche Wege werden hierzu zur Zeit erprobt:
Über eine externe Telefonhotline können Informationen an externe Rechtsanwälte gegeben werden, die diese an die Unternehmensführung weitergeben.
Über E-Mail (wobei man diese evtl. nach verfolgen kann) können Missstände an Rechtsanwälte oder an von der Führung bestimmte Personen weitergeleitet werden.
Obwohl Anonymität zugesichert wird, bleibt die Tatsache im Raum, dass viele Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren, sobald sie den Mund aufmachen. Denn ohne gewisse nachvollziehbare Rückkopplungen können gut gemeinte Hinweise kaum substantiell nachverfolgt werden. "Selbst in den USA, wo Whistleblowing einen ganz anderen Stellenwert genießt als hier, verlieren 70% der Hinweisgeber ihren Arbeitsplatz." (S. 39). Um diese Quote zu mindern, ist es wichtig, das Thema ganz oben in der Hierarchie anzusetzen. Nur dann kann wirksam gegen Abspaltung der ungeliebten Informanten vorgegangen werden. Ebenso ist das Thema mit dem Betriebsrat zu besprechen und so mitbestimmungspflichtig zu machen.
Immerhin hat die Verleihung des sog. "Whistleblower Preises" (seit 1999 von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler verliehen) dazu beigetragen, diese Idee zu wachsender Popularität zu verhelfen.
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Verfasserangabe:
Ute Schönefeldt
Jahr:
2005
Aufsätze:
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Beschreibung:
Nr. 12, S. 36 - 40, 42 : Ill.
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