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„VW übernimmt 220 Leiharbeitnehmer“ (vgl. Huber 2011), „Arm durch Arbeit“ (vgl. Breitscheidel 2008), „Fleißig, billig, schutzlos. Leiharbeitnehmer in Deutschland“ (vgl. Schröder 2009), „Leiharbeit breitet sich rasant aus“ (vgl. Brenke, Eichhorst 2008, S. 242) und „Siemens hat 1.300 Zeitarbeitnehmer übernommen“ (vgl. finanzen.net GmbH 2011).

 

Zum einen sind dies Überschriften aus der Tagespresse und andererseits Titel von veröffentlichten Büchern sowie einem Wochenbericht des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung in Berlin. Diese Auszüge verdeutlichen, wie aktuell das Thema Zeitarbeit derzeit in Deutschland ist. Außerdem ist die Spannbreite der positiven als auch negativen Schlagzeilen in der Branche Arbeitnehmerüberlassung hervorzuheben. Die Zeitarbeit wird für den deutschen Arbeitsmarkt immer bedeutender. Die Bachelor-Thesis setzt sich mit dem Thema auseinander, ob die Zeitarbeit ein Instrument darstellt, welches die Arbeitsaufnahme fördert. Dabei werden die Akteure Staat, Leiharbeitnehmer1 sowie die entleihenden Unternehmen einbezogen. Die Ausarbeitung orientierte sich an den folgend aufgeführten Fragestellungen.

 

Fördert Zeitarbeit die Arbeitsaufnahme?

Wie verhält sich das Instrument Zeitarbeit in der ökonomischen Betrachtung?

Kommt es zu Übernahmen in reguläre Beschäftigungsverhätlnisse² (Klebefekte)?

Wie steht die Bundesagentur für Arbeit zum Thema Zeitarbeit?

 

Zudem stellte sich abschließend die Frage, wo die Stärken und wo die Schwächen des Instruments aus Sicht der entleihenden Unternehmen sowie der Leiharbeitnehmer liegen.

Die Bachelor-Thesis untergliedert sich in vier wesentliche Schwerpunkte. Als erstes werden die Grundlagen, d.h. die Funktionsweise, die Entwicklung sowie die Bedeutung der Zeitarbeit erläutert. Zusätzlich wird zwischen herkömmlichen und spezialisierten Leiharbeitsunternehmen unterschieden. Anschließend folgt die Betrachtung der Nachfrage nach Arbeitskräften sowie welche Arbeitnehmer vorrangig in der Zeitarbeit beschäftigt sind und wo deren Einsatzschwerpunkte liegen. Daran schließt sich eine Ausarbeitung zur Verweildauer und eine Betrachtung der Chancen für Leiharbeitnehmer in eine normale Beschäftigung übernommen zu werden an.

 

Ein geschichtlicher Rückblick, welcher die gesetzlichen Änderungen einbezieht, ist nicht Gegenstand dieser Ausarbeitung. Vielmehr sollen aktuelle Problematiken und positive Effekte des Instruments herausgestellt werden. Innerhalb dieser Arbeit wurden überwiegend Veröffentlichungen ab dem Jahr 2005 bis zum Jahr 2011 betrachtet.

 

Der zweite Abschnitt bezieht sich auf mögliche ökonomische positive bzw. negative Auswirkungen aufgrund der Zeitarbeit und deren wirtschaftlichen Folgen für den Akteur Staat. Weiterhin wurde die Haltung der Bundesagentur für Arbeit, deren Zusammenarbeit mit den Zeitarbeitsunternehmen und die eigenen Bemühungen im Rahmen von Personal-Service-Agenturen (PSA) Arbeitslose in Beschäftigung zu integrieren untersucht.

 

Im dritten Abschnitt werden die Chancen und Risiken der Akteure Entleiher und Zeitarbeitnehmer hinsichtlich der Nutzung des Instruments herausgearbeitet.

 

Im letzten und vierten Teil erfolgt die Auswertung von Experteninterviews, welche mittels eines Leitfadens durchgeführt wurden.

[…]

 

 

Fußnoten:

 

1: Aus Gründen der Lesbarkeit wird im weiteren Verlauf der Bachelor-Thesis ausschließlich die männliche Form verwendet.

2: Reguläre Beschäftigungsverhältnisse oder Normalarbeitsverhältnisse sind durch folgend aufgeführte Merkmale geprägt. Es handelt sich um Vollzeittätigkeiten (mindestens 21 Stunden je Woche) in unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen, wobei der Arbeitnehmer hinsichtlich der sozialen Sicherungssysteme (Renten-, Arbeitslosen -sowie Krankenversicherung) abgesichert ist. Außerdem arbeitet der regulär Beschäftigte im Unternehmen, mit welchem der Arbeitsvertrag geschlossen wurde (vgl. Wingerter 2009, S. 1080f.).