Aus dem Zusammenspiel der fortschreitenden Impfkampagne und den vielfältigen bundes- und landesweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens resultiert aktuell ein spürbarer Rückgang des bundesweiten Corona-Inzidenzwerts. In der Folge werden Stimmen lauter, die für erleichterte Reisemöglichkeiten plädieren – auch wenn die generelle Infektionsgefahr weiterhin hoch bleibt (vgl. die Zusammenfassung der Infektionslage nach dem täglichen Lagebericht des RKI zu COVID-19 v. 10.6.2021, abrufbar unter https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Jun_2021/2021-06-10-de.pdf?__blob=publicationFile [zuletzt abgerufen am 11.6.2021]). Auch Reisen ins Ausland werden bald mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zunehmen. Reisen Arbeitnehmer dabei in Risikogebiete, birgt dies eine erhöhte Gefahr für eine Infektion mit COVID-19. Besteht dann ein Anspruch auf Entgeltfortzahlung, wenn der Arbeitnehmer im Risikogebiet am Virus erkrankt ist und nach seiner Rückkehr in häusliche Quarantäne muss? Wie ist die Situation, wenn die Reise hätte vermieden werden können? Die entgeltfortzahlungsrechtliche Verschuldensfrage steht hierbei in Zusammenhang mit der infektionsschutzrechtlichen Regelung in § 56 I 4 IfSG. Die nachstehenden Überlegungen sollen Aufschluss zu Grund und Grenzen der Entgeltfortzahlung bei Erkrankungen aufgrund von Reisen in Risikogebiete geben. (Quelle: https://beck-online.beck.de/)