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In den vergangenen Jahren wurde eine intensive Debatte über die steigende Auswanderungsbewegung Hochqualifizierter aus Deutschland entfacht. In diesem Zusammenhang konnte ebenso die steigende Auswanderungszahl von türkischstämmigen Akademikern und Akademikerinnen beobachtet werden.

Spätestens im Jahr 2005, in dem die höchste regierte Abwanderung seit 1954 und erstmals ein Netto-Wanderungsverlust seit Ende der 1960er Jahre festgestellt wurde, entwickelte sich die Wanderungsstatistik zu einem Stimmungsindikator in Deutschland1. Die internationale Migration und im speziellen die Auswanderung aus hochentwickelten Ländern, ist bislang ein gering beforschtes und wenig verstandenes Phänomen. Zwar ist die Größenordnung der Auswanderung aus hochentwickelten Industrieländern nicht so vehement, wie in anderen Ländern, dennoch besteht die Sorge um den Verlust von Leistungsträgern einer Gesellschaft. Es geht vordergründig um die Qualität der Auswanderer und nicht um die Quantität.

Der Verlust von Humankapital und ein wo möglicher Brain Drain, gerade in Zeiten des demographischen Wandels, scheinen die Sorge um die Abwanderung Hochqualifizierter zusätzlich zu verstärken. Trotz des damit einhergehenden Fachkräftemangels haben türkischstämmige Akademikerinnen und Akademiker Schwierigkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Hochqualifizierte scheinen begehrter denn je und möchten dennoch ihre berufliche Karriere außerhalb Deutschlands gestalten.

In diesem Zusammenhang lautet die zentrale Frage der vorliegenden Arbeit: Aus welchen Gründen entscheiden sich türkischstämmige Akademikerinnen und Akademiker ihre Zukunft außerhalb Deutschlands zu gestalten? Liegt es an der Diskriminierung und Ungleichbehandlung? Spiegelt es lediglich den Trend zur allgemeinen Mobilität Hochqualifizierter wieder?

 

Fußnoten:

1: vgl. Migration-Info.de: Migration und Bevölkerung

http://www.migration-info.de/mub_artikel.php?Id=070807