Cover von Von der Werbung zum "Totaleinsatz" wird in neuem Tab geöffnet

Von der Werbung zum "Totaleinsatz"

die Politik der Rekrutierung von Arbeitskräften im "Protektorat Böhmen und Mähren" für die deutsche Kriegswirtschaft und der Aufenthalt tschechischer Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen im Dritten Reich 1939 - 194
0 Bewertungen
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Becker, Steffen
Verfasserangabe: Steffen Becker
Jahr: 2005
Verlag: Berlin, dissertation.de
Reihe: Dissertation.de; 1065
Mediengruppe: Bücher
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFristBarcode
Zweigstelle: HdBA Mannheim Standorte: GP 1655 a Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist: Barcode: 109948

Inhalt

In den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten hat die Erforschung und Wahrnehmung der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg deutliche Veränderungen im Sinne einer Ausweitung wissenschaftlicher Erkenntnisse jenseits der Vorstellung erfahren, dass Zwangsarbeit in Kriegszeiten quasi eine völkerrechtskonforme Nebenerscheinung der ?großen? Politik gewesen sei. Auch der Gegenpol, der die Zwangsarbeit in der deutschen Industrie mit der Behandlung von Konzentrationslagerhäftlingen gleichsetzte, ist bis heute einer differenzierteren Bewertung gewichen. Die geschichtswissenschaftliche Literatur verfügt über ein breites Spektrum an Überblicksdarstellungen, Unternehmens- und regionalhistorischen Studien sowie Untersuchungen zu einzelnen nationalen Gruppen. Die im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehenden tschechischen Zwangsarbeiter bilden hier eine Ausnahme und stellen in der Bewertung des Zwangsarbeitsregimes des Dritten Reiches in vielerlei Hinsicht eine unbekannte Größe dar! , obwohl Tschechen als Bürger des ersten von Deutschland besetzten Staates zu Zehntausenden noch vor Kriegsausbruch in der deutschen Wirtschaft eingesetzt wurden. Bei der Betrachtung der ?Arbeitseinsatzpolitik? des NS-Regimes gegenüber dem tschechischen Volk wird offenbar, dass die Behandlung der tschechischen sog. ?Fremdarbeiter? in Deutschland mit dem im sog. ?Protektorat Böhmen und Mähren? verfolgten Besatzungsmodell einer Art Aufsichtsverwaltung korrespondierte und sich - abstrahiert von den Spätzielen der Rasseideologen - deutlich von den physisch brutalisierten Methoden der Arbeitskräfteaushebung etwa in Polen oder der Ukraine unterschied. Hiermit entzieht sich dieser Themenkomplex bezüglich des Protektorates einem verallgemeinerten West-Ost-Gefälle - einer vergleichsweise moderaten Politik im Westen Europas und einer auf Kolonialisierung und Vernichtung angelegten Besatzung in den sog. ?Ostgebieten?. Jedoch kann bei der Betrachtung des Themas Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg auch gerade am Beispiel der tschechischen ?Fremdarbeiter? das Spannungsfeld zwischen den Extrempolen einer weitgehenden Freiwilligkeit und dem absoluten Zwang zur Arbeit beleuchtet werden: Sind die ersten Wochen der Besatzung im Frühsommer 1939 noch von einem Abschöpfen einer überraschend großen Zahl wanderungswilliger Arbeiter gekennzeichnet, erfolgt danach eine immer repressivere Durchdringung von Arbeitsmigration und Arbeitsmarkt. Die Systematisierung des Zwangs erreicht 1941 ihr charakteristisches Ausmaß, um in den Folgejahren im Zuge der Rekrutierung ganzer Geburtsjahrgänge für die Kriegswirtschaft und ihrer Deportation die beinahe vollständige Konzeptionslosigkeit der deutschen Politik zu offenbaren - der Arbeitseinsatz reduzierte sich überdeutlich auf Maßnahmen situativ-gewalttätiger Art, auf ziellose Aushebungen immer neuer, immer mehr entrechteter Zwangsarbeiterkontingente. In diesen Jahren verankerte sich im Bewusstsein der tschechischen Öffentlichkeit der! Begriff des ?Totaleinsatzes?, der zum Synonym für Rechtlosigkeit, absolute Fremdbestimmtheit und Krieg wurde (Quelle: amazon.de)
Aus dem Inhalt: Arbeitskräfteanwerbungen in den ersten Monaten der Besatzung ; die Installierung des Arbeitsamts-Systems im Protektorat ; Arbeitseinsatz von Volksdeutschen ; die Einführung des Arbeitsbuches ; der Terminus "Arbeitseinsatz" ; NS-Arbeitsmarktpolitik bis 1939 ; Arbeitseinsatzpolitik und Reichsausgleich ; Rekrutierungen für den Sudetengau ; die Rolle der Deutschen Arbeitsfront (DAF) ; Durchgangslager ; die Böhmisch-Mährische Verbindungsstelle und der Beauftragte für Lagerbetreuung ; das System der Arbeitserziehungslager (AEL) ; der Arbeitseinsatz von Frauen ...

Bewertungen

0 Bewertungen
0 Bewertungen
0 Bewertungen
0 Bewertungen
0 Bewertungen

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Becker, Steffen
Verfasserangabe: Steffen Becker
Jahr: 2005
Verlag: Berlin, dissertation.de
opens in new tab
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-89825-965-X
Beschreibung: Als Ms. gedr., 534 S.
Reihe: Dissertation.de; 1065
Schlagwortketten:
Deutschland / Zwangsarbeit / Tschechen / Geschichte 1939-1945
Suche nach dieser Beteiligten Person
Fußnote: Zugl.: Berlin, Humboldt-Univ., Diss., 2004
Mediengruppe: Bücher