Wenn wir die Beschäftigten in Verwaltungen und Betrieben im Rahmen dort stattfindender Arbeitszeitprozesse nach ihren Zeitwünschen befragen, äußern sie sehr oft ihr Interesse an Zeitkonten. Sie sagen, dass sie gerne einmal nachmittags frei und vom Konto Zeit nehmen würden, um mit den Kindern ins Schwimmbad zu gehen oder für Brückentage. Manche möchten für eine Zeitlang vormittags einen VHS Kurs besuchen und ihr Konto damit belasten. Andere ¿ im ländlichen Raum ¿ würden gerne ein paar zusammenhängende Tage vom Arbeitszeitkonto abbuchen, um z.B. die Heuernte einzufahren. Auch längere Auszeiten über ein Langzeitkonto sind gut vorstellbar, z.B. um die Einschulung des Kindes besser begleiten oder das Haus renovieren zu können. Es werden aber auch Befürchtungen laut, dass man bei einem Plus auf dem Arbeitszeitkonto bei Arbeitstälern nach Hause geschickt bzw. bei Minusstunden etwa zu Vertretungen beordert werden könnte. Für Verwaltungen und Betriebe ist das Arbeitszeitkonto ein Instrument für einen flexibleren Personaleinsatz. Mit Arbeitszeitkonten können z.B. Sommer- und Winterzeiten im Grünbereich, längere Arbeitszeiten am Dienstleistungsabend oder Samstagsöffnungszeiten des Bürgeramtes reguliert werden. Auch ein sparsamer, differenzierter Personaleinsatz entsprechend der Schwankungen der Kundenströme ist mithilfe des Arbeitszeitkontos möglich. Deshalb steht man auch aus betrieblicher Sicht einem Arbeitszeitkonto oft offen gegenüber. Bedenken bestehen dahingehend, dass das Arbeitszeitkonto zum Ansammeln von Plusstunden verleitet und nicht zum sparsamen Umgang mit der teuren Ressource Zeit. Mit dieser Aufzählung ist die Bandbreite von Möglichkeiten, Chancen und Risiken von Zeitkonten aus Beschäftigten- und betrieblicher Sicht abgesteckt. Der nachfolgende Beitrag »leuchtet sie aus«, vor dem Hintergrund der Neuregelung der Arbeitszeiten im TVöD und einer Vielzahl praktischer