Die New-Economy bestimmte am Ende der 1990er Jahre nicht nur die Dynamik der internationalen Finanzmärkte und die Rhytmen der Politik, sondern auch viele wissenschaftliche Diskurse. Das enorm gestiegene, emphatische Interesse an den neuen "Zukunftsbranchen" führte oftmals dazu, dass kritische Stimmen nur wenig Gehör fanden. Heute, vier Jhare nach dem Platzen der Börsenblase, scheint sich die Situation zu verändern. Die Prognosen werden wieder stärker gewürdigt. Es zeigt sich, dass sich die Arbeitsbeziehungen keineswegs zwangsläufig in Richtung einer Erosion der Mitbestimmung und einer Individualisierung der Interessenvertretung entwickeln. Stattdessen muss von einem weitaus differenzierteren Prozess ausgegangen werden. Dieser bewegt sich zugespitzt zwischen den Polen einer "Atomisierung von Solidarstrukturen" und dem Entstehen von "neuen Potenzialen für Solidarität". Im folgenden Artikel wollen wir dieses Spannungsfaled mit Blick auf den Bereich der Audio-visuellen Medien und die IT-Industrie diskutieren.