Kaum etwas erweist sich im Diskriminierungsrecht schwieriger als die Veteilung der Darlegungs- und Beweislast. § 22 AGG verlangt vom Kläger zwar nur, dass er Indizien glaubhaft macht ("beweist"), die die Vermutung für eine Diskriminierung nahelegen. Doch selbst dieser Nachweis fällt dem Betroffenen häufig schwer. Daher wird vor allem für das Arbeitsrecht immer wieder gefordert, eine Beweisführung mit Hilfe geeigneter Statistiken zuzulassen. Geht aus einer Statistik die Unterrepräsentation einer Merkmalsgruppe in einem Betrieb oder auf einer bestimmten Hierarchieebene eines Betrieb hervor, soll das die Vermutung dafür begründen können, dass ein Angehöriger dieser Gruppe bei einer Einstellungs- oder Beförderungsentscheidung unter Verstoß gegen das AGG übergangen wurde. Der Beitrag stellt zur Diskussion, ob sich Statistiken wirklich als Beweismittel i. S. des § 22 AGG eignen.