Wie wirksam ist meine Berufsberatung? Eine Frage, die sich qualitätsbewussten Mitarbeitern der Berufsberatung täglich stellt und die zumeist, von gelegentlichen Zufriedenheitsbekundungen einzelner Ratsuchender abgesehen, unbeantwortet bleibt. Ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit der Beratung blieb in Deutschland auch aufgrund fehlender fachlicher und methodischer Standards, die Beratungsleistungen in ihrer Qualität überprüfen, bisher weitestgehend aus.
Neben den Beraterinnen und Beratern existieren jedoch noch weitere Interessengruppen, die den Nachweis der Wirksamkeit vorantreiben. Tun Erstere dies aus Interesse an dessen Entwicklungs- und Optimierungspotenzial (Qualitätsmanagement), sehen sich beratende Institutionen und deren Stellenleitende indes einem stets wachsenden Rechtfertigungsdruck seitens der Politik gegenüber. Darüber hinaus ist es denkbar, dass erfolgreiche Evaluationssysteme auch im Rahmen von Mitarbeiterqualifikationen und Personalentwicklungsmaßnahmen wertvolle Informationen liefern1. Aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit (BA), die u.a. die nachhaltige Verbesserung der Beratung und Integration als ein übergeordnetes geschäftspolitisches Ziel definiert hat, ist die Forderung nach einem validen und reliablen Messinstrument zur Wirksamkeit beruflicher Beratung unausweichlich. Besonders deutlich wird dies auch durch folgende Aussage aus dem Handbuch für Berufsberaterinnen und Berufsberater (Beratungskonzeption der Bundesagentur für Arbeit, BeKo) über eben jenes geschäftspolitische Ziel: „Es macht eine klare Aussage zur Bedeutung von Beratung in den Geschäftsprozessen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und weist genauso unmissverständlich darauf hin, dass es diese Dienstleistung zu verbessern gilt“².
Im angelsächsischen Raum besteht bereits eine langjährige Forschungstradition zur Wirkung von Laufbahninterventionen. In verschiedenen Metaanalysen konnten hier bereits positive Wirkungen von oftmals manualisierten und standardisierten Interventionen der Berufsberatung festgehalten werden³. Teilnehmer dieser Interventionen kennen demnach ihre Interessen und Fähigkeiten besser, definieren klare Berufsziele, verfügen über mehr Berufsinformationen, erkunden die Arbeitswelt systematischer und planen sorgfältiger.4
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Fußnoten:
1: Vgl. Künzli & Zihlmann, 2008, S. 113
2: Rübner & Sprengard, 2010, S. 17
3: Vgl. Künzli & Zihlmann, 2008, S. 113
4: Vgl. Künzli & Zihlmann, 2008, S. 113
Verfasserangabe:
vorgelegt von: Helge Jürgens ; Erstprüfer/in: Prof. Dr. Stefan Höft, Zweitprüfer/in: Prof. Dr. Matthias Rübner
Jahr:
2013
Verlag:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Aufsätze:
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Beschreibung:
69 Bl.
Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor-Thesis, Erscheint auch als CD-ROM-Version
Mediengruppe:
Bachelorarbeiten