Der Umgang mit Minderheiten der Gesellschaft bleibt ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema. In der Leistungs- und Industriegesellschaft, in der immer mehr einfache Tätigkeiten wegfallen und durch Mechanik ersetzt werden, braucht es immer mehr sehr hochwertig ausgebildete Fachkräfte. Wo befindet sich der Raum für Menschen, die durch den Raster fallen? Menschen, die aufgrund einer körperlichen oder intellektuellen Einschränkung nicht über die volle Leistungsfähigkeit verfügen, müssen auch in die Gesellschaft und ins Arbeitsleben integriert werden. Einerseits steigen die Anforderungen an Auszubildende seitens der Unternehmen immer mehr, der Kenntnisstand der Schulabgänger aber nicht.
Die Bundesagentur für Arbeit gibt jährlich eine halbe Milliarde Euro für das Budget von Maßnahmen und Förderungen behinderter Menschen aus. Somit erfährt diese Personengruppe die größte Förderung auf dem Arbeitsmarkt. Trotzdem sinkt die Anzahl der Arbeitslosen bei den Menschen mit Behinderung nicht im gleichen Maß wie die Arbeitslosigkeit insgesamt (vgl. Keuler/Osterholt, 2011). Da stellt sich die Frage, wie dieser Tatsache entgegengewirkt werden kann.
Für die vorliegende Arbeit ergeben sich daraus die folgenden Fragestellungen:
• Welche Wertigkeit haben Reha-Ausbildungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt?
• Welchen Stellenwert hat der Betrieb für die Ausbildung von Rehabilitanden?
• Wie sieht der Übergang von Reha-Ausbildungen in das Beschäftigungssystem aus?
Die erste Frage bezieht sich darauf, welcher Wert der Reha-Ausbildung im Vergleich zu einer Vollausbildung beigemessen wird und ob sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt konkurrenzfähig ist.
Die zweite Frage betrifft die Position, die der Betrieb in einer solchen Ausbildung einnimmt. Es muss eine Balance aus einem „geschützten Rahmen“ und der „betrieblichen Realität“ gefunden werden. Hauptsächlich geht es auch darum mehr Betriebe zu finden, die einen Ausbildungsvertrag mit einem Rehabilitanden abschließen.
Letztendlich wird der Frage des Übergangs in Beschäftigung nachgegangen, unter welchen Gesichtspunkten sich ein Betrieb dazu entschließt, einen Rehabilitanden einzustellen.
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wurden vier verschiedene Expertengruppen zu ihren Erfahrungen und Sichtweisen mit Ausbildungen für die Gruppe der behinderten Menschen befragt.
Es wurden qualitative Interviews mit insgesamt 13 Interviewpartnern geführt, denen je zwischen 10 und 18 Fragen gestellt wurden. Dabei wurden verschiedene Aspekte der Reha-Ausbildung beleuchtet:
• Wertigkeit
• Qualität
• Angebot
• Umsetzung der neuen Rahmenregelungen, etc.
Darüber hinaus wurde nach den Erfahrungen auf der Seite der Betriebe und nach dem Ablauf des Überganges nach der Ausbildung in den einzelnen Betrieben gefragt.
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Verfasserangabe:
vorgelegt von: Chantal Jahrsen ; Erstprüfer/in: Prof. dr. phil. Gerald Sailmann, Zweitprüfer/in: Prof. Dr. Andreas Frey
Jahr:
2012
Verlag:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Aufsätze:
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Beschreibung:
152 Bl.
Schlagwortketten:
Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor-Thesis, 2012, Erscheint auch als Print-Version
Mediengruppe:
Bachelorarbeiten