Bisher vernachlässigt wurden die Auswirkungen neoliberaler und rechter Sozialpolitik
auf soziokulturelle Präferenzen der Bevölkerung selbst. Meine Forschungsergebnisse
zu Einstellungen gegenüber Zugewanderten legen den Schluss nahe, dass geringere Sozialausgaben, stagnierende Gewerkschaftsquoten, zunehmende Einkommensungleichheit sowie restriktivere Integrationspolitik
langfristig die Empfänglichkeit der Bevölkerung für intolerante Positionen
erhöhen. Für die Untersuchung dieser Zusammenhänge wurden in einem WZB-Forschungsprojekt Daten des European Social Survey genutzt, einer repräsentativen
Umfrage, die seit 2002 alle zwei Jahre die Bevölkerungen der Länder Europas
befragt. Unter anderem wurde gefragt, inwieweit die Menschen Zuwanderung
aus verschiedenen Ländergruppen ablehnen und negative Folgen durch Zugewanderte
für ihr Land befürchten. Ergänzt wurden die Umfragedaten mit Informationen
zur Entwicklung von Sozialausgaben, Einkommensungleichheit und
Integrationsgesetzgebung auf Länderebene, die über Eurostat und weitere Quellen
bezogen wurden. Die Gewerkschaftsquoten wurden über eine entsprechende
Frage des European Social Survey geschätzt. Die Daten ermöglichen es, Unterschiede
in den Einstellungen gegenüber Zugewanderten zwischen den
Ländern, aber auch im Zeitverlauf innerhalb eines Landes auf Unterschiede und
Entwicklungen in der Sozialpolitik zurückzuführen. Im Folgenden werden ausgewählte
Ergebnisse vorgestellt. (Quelle: www.bibliothek.wzb.eu)
Verfasserangabe:
Katja Salomo
Jahr:
2020
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Beschreibung:
H. 170, S. 13 - 15
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