Jugendliche, die am Übergang von der Schule in die Berufsausbildung erstmalig gescheitert sind, stehen vor einer doppelten Bewältigungsaufgabe. Sie müssen Kompetenzen entfalten, mit denen sie einerseits das Ziel beruflicher Integration intensiv verfolgen und andererseits gesellschaftliche Teilhabe auch in Zeiten der Ausbildungs- und Erwerbslosigkeit herstellen können. Diese These wird vor dem Hintergrund des Stellenwerts beruflicher Arbeit im Sozialisationsprozess benachteiligter Jugendlicher analysiert und empirisch im kaufmännischen Berufsvorbereitungsjahr untersucht. Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild der Bewältigungsstrategien der SchülerInnen. Fünf Typen des Bewältigens zwischen Anpassung und Wagemut werden skizziert und aus sozialpädagogischem Blickwinkel hinsichtlich der Unterstützung benachteiligter Jugendlicher im Berufsvorbereitungsjahr diskutiert. -
Aus dem Inhalt:
1.1 Der Übergang von der Schule in den Beruf und das Scheitern von Jugendlichen an der ersten Schwelle. 9 ;
1.2 Verortung und Vorgehensweise. 13 ;
2 Das Berufsvorbereitungsjahr. 17 ;
2.1 Entwicklungslinien des Berufsvorbereitungsjahres. 17 ;
2.2 Sozialpädagogisch orientierte außerschulische Maßnahmen. 25 ;
2.3 Bildungsperspektiven im Berufsvorbereitungsjahr. 28 ;
2.4 Berufsvorbereitungsjahr und sozialpädagogische Kompetenz. 31 ;
3 Benachteiligung und Lebenslage von Schülerinnen und Schülern im Berufsvorbereitungsjahr. 39 ;
3.1 Marktbenachteiligte Jugendliche. 40 ;
3.2 Soziale Merkmale benachteiligter Jugendlicher. 43 ;
3.2.1 Bildungsschicksal Schicht. 43 ;
3.2.2 Marginalisierungslinie Geschlecht. 45 ;
3.2.3 Marginalisierungslinie Migration. 47 ;
3.3 Individuelle Defizite oder originäre Benachteiligung. 49 ;
3.4 Stigmatisierung und Lebenslage. 52 ;
4 Zum Stellenwert der Berufsarbeit im Lebensentwurf aus pädagogischer Perspektive. 57 ;
4.1 Vom Wert der Arbeit. 57 ;
4.2 Jugendphase und Berufsausbildung. 61 ;
4.3 Individualisierung und die Entwicklung des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes. 68 ;
4.4 Normalbiografie und Lebensentwurf. 74 ;
4.5 Balance beruflicher Integration und gesellschaftlicher Teilhabe. 80 ;
5 Lebensbewältigung und Berufsperspektive. 89 ;
5.1 Das psychologische Copingkonzept. 89 ;
5.1.1 Coping. 89 ;
5.1.2 Coping in der späten Jugendphase. 91 ;
5.2 Bewältigung als sozialpädagogisches Paradigma. 94 ;
5.3 Zum Stellenwert des Wahrnehmens von Belastungen und Bewältigungshandeln. 99 ;
5.4 Aspekte gelingender Lebensbewältigung. 100 ;
5.4.1 Geborgenheit: soziales Kapital als Grundlage. 102 ;
5.4.2 Selbstzuständigkeit: Entschlossenheit zur Integration. 105 ;
5.4.3 Produktivität: Entwicklung von Kompetenzen. 107 ;
5.4.4 Sinn: Arbeit als Medium der Sinnstiftung. 109 ;
5.5 Suchprozesse. 110 ;
5.4.5 Suchprozesse abseits beruflicher Integration. 111 ;
5.5.2 Teilhabe trotz riskanter Bewältigungsversuche? 113 ;
6 Die Untersuchung. 119 ;
6.1 Modelltheoretische Annahmen, untersuchungsleitende Fragen und Hypothesen. 119 ;
6.2 Datenerhebung, Stichprobe, Selbstauskünfte. 126 ;
6.3 Messinstrumente. 129 ;
6.3.1 Abhängige Variablen - Facetten der Bewältigung. 129 ;
6.3.2 Unabhängige Variablen - Indikatoren der Bewältigung. 137 ;
6.4 Vorgehensweise. 146 ;
6.5 Das Analysemodell. 148 ;
7 Die Ergebnisse. 155 ;
7.1 Bewältigung alltäglicher Problemsituationen. 155 ;
7.1.1 Aktive Bewältigung. 158 ;
7.1.2 Problemmeidendes Ausagieren. 161 ;
7.1.3 Problemmeidender Rückzug. 163 ;
7.1.4 Fazit. 165 ;
7.2 Bewältigungsstrategien im schulischen Kontext. 168 ;
7.2.1 Aktive Mitarbeit. 171 ;
7.2.2 Mangelnde basale Fähigkeiten und Destruktivität. 173 ;
7.2.3 Resignierende. 175 ;
7.2.4 Fazit. 178 ;
7.3 Bewältigung unter ambivalenten Anforderungen. 180 ;
7.3.1 Regelübertritt und Ausprobieren. 183 ;
7.3.2 Zwischenmenschliche Situationskontrolle. 185 ;
7.3.3 Klare Strukturen. 189 ;
7.3.4 Fazit. 192 ;
7.4 Typenbildung. 193 ;
7.4.1 Die Angepassten. 195 ;
7.4.2 Die Schulaktiven. 196 ;
7.4.3 Die Wagemutigen. 198 ;
7.4.4 Die Waghalsigen. 200 ;
7.4.5 Die Aufgebenden. 202 ;
7.4.6 Fazit. 203 ;
8 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse. 207 ;
8.1 Die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Modellannahmen. 208 ;
8.1.1 Kommunikative Kompetenz in alltäglichen Problemsituationen. 210 ;
8.1.2 Aktiv sein zur Verbesserung des Schulabschlusses. 213 ;
8.1.3 Konstruktiver Umgang mit ambivalenten Anforderungen. 215 ;
8.1.4 Aspekte gelingender Lebensbewältigung von Schülerinnen und Schülern im Berufsvorbereitungsjahr. 218 ;
8.2 Sozialpädagogische Handlungsperspektiven im Kontext des Berufsvorbereitungsjahres. 222 ;
8.3 Berufsvorbereitungsjahre und Forschungsbedarf. 230 ;
8.4 Schlussbetrachtung. 232