Die berufliche Aus- und Weiterbildung in Deutschland, steht in Anbetracht demografischer, wirtschaftlicher und technologischer Entwicklungen vor neuen Herausforderungen. Der Kernpunkt ist, dass in den Folgejahren der Ausbildungsmarkt von einem Rückgang der Bewerberzahlen, infolge des demografischen Wandels, gezeichnet sein wird (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF], 2010, S. 3). Während in anderen Ländern die Bevölkerungszahl stetig zunimmt, wird sie in Deutschland schon in absehbarer Zeit langfristig schrumpfen. Im Jahr 2008 ergab sich ein Rückgang der Bevölkerung von rund 215.000 Personen (vgl. Uhly, Gericke, Lohmüller und Arenz, 2010, S. 13).
Viel bedeutender als die Bevölkerungszahl ist die sich stetig verändernde Altersstruktur. Durch den Fortschritt der Medizin steigt die Lebenserwartung, im Gegensatz dazu wird die Anzahl der nachwachsenden Jahrgänge konstant abnehmen (vgl. BMBF, 2010, S. 6). „Sicher ist: Eine zunehmend alternde Gesellschaft eine voraussichtliche Verlängerung der Erwerbsarbeit, ein Trend zu höher qualifizierten Tätigkeiten und ein stetig Wettbewerbsdruck bilden die Rahmenbedingungen für die zukünftige Gestaltung der Bildung und im Speziellen der Berufsausbildung“ (BMBF, 2010, S. 6).
Betrachtet man die Zahlen der Schulabgänger und -absolventen des Jahres 2010, so stellt man fest, dass diese im Vergleich zum Jahr 2009 um 37.860 Personen zurückgegangen sind (vgl. BMBF, 2010, S. 21). An dieser Stelle kommt das Problem des Fachkräftemangels zum Vorschein. In Deutschland können ca. 15 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren keinen qualifizierten Berufsabschluss vorweisen. Ein gutes Drittel dieser Jugendlichen hat in der Vergangenheit eine Berufsausbildung begonnen, diese jedoch nie erfolgreich abgeschlossen. Dieses Phänomen zeigt sich vor allem bei jungen Menschen mit niedriger schulischer Vorbildung (BMBF, 2010, S. 27f.). Dabei ist der Berufsabschluss eine wichtige Voraussetzung, ohne diesen ist die Wettbewerbsfähigkeit des Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt stark eingeschränkt und der Jugendliche läuft Gefahr in die Arbeitslosigkeit zu geraten und sein Leben nicht nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten (vgl. Nötzold, 2008, S.4). Eine hochwertige betriebliche Ausbildung ermöglicht einen sicheren und fair bezahlten Einstieg der Jugendlichen ins Erwerbsleben (vgl. Sehrbrock, 2010, S.4).
Auch kommen Jugendliche im Verlauf der Ausbildung immer wieder zu der Erkenntnis, dass der ausgewählte Ausbildungsberuf nicht zu ihnen passt. Die Folge ist ein Ausbildungsabbruch. In diesem Zusammenhang ließe sich jedoch ein Ausbildungsabbruch vermeiden, wenn ein breites Spektrum an Ausbildungsplätzen zur Wahl stehen würde (vgl. Sehrbrock, 2010, S.9). Denn häufig wählen die Jugendlichen irgendeine Ausbildung, um überhaupt eine Lehrstelle zu haben. Dabei finden die eigenen Neigungen, Interessen und Fähigkeiten oftmals keine Berücksichtigung.
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Verfasserangabe:
vorgelegt von: Natalia Troppmann ; Erstprüfer/in: Herr Prof. Dr. Andreas Frey, Herr Prof. Dr. phil Gerald Sailmann
Jahr:
2011
Verlag:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Aufsätze:
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Beschreibung:
71 Bl. : graph. Darst.
Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor-Thesis, 2011, - erscheint auch als CD-ROM-Version
Mediengruppe:
Bachelorarbeiten