Unzählige Entscheidungen der Sozialgerichte beschäftigen sich mit der Frage, wann von einer selbstständigen Tätigkeit und wann von einer abhängigen Beschäftigung auszugehen ist. Dennoch verleiben in diesem Bereich enorme Rechtsunsicherheiten, die die Tätigkeit von freien Mitarbeitern – insbesondere, aber nicht ausschließlich, im IT-Bereich – erschweren und im Falle einer falschen Einordnung des Vertragsverhältnisses erhebliche Konsequenzen insbesondere für die beauftragenden Unternehmen haben. Dabei hilft auch das erst kürzlich veröffentlichte Rundschreiben von GKV-Spitzenverband, Deutscher Rentenversicherung Bund und Bundesagentur für Arbeit nicht weiter. Umso erfreulicher und wichtiger ist ein aktuelles Urteil des LSG Baden-Württemberg (ArbRAktuell 2022, 319¿m.¿Anm. Plagemann), das sich detailliert und – soweit ersichtlich – erstmalig mit der Einordnung der Tätigkeit eines Softwareprogrammierers auseinandersetzt, der in einem agilen Team in der Scrum-Methodik tätig war. Zutreffend ging das Gericht hier von einer selbstständigen Tätigkeit aus. Das Urteil verdient vor diesem Hintergrund besondere Beachtung und darf als richtungsweisend bezeichnet werden, da in der modernen Wirtschaft nahezu alle Unternehmen auf die Beauftragung externer IT-Spezialisten angewiesen sind. (Quelle: www.beck-online.beck.de)