In den Gesetzgebungsverfahren über die jüngsten Maßnahmen zur Stabilisierung des Euro ist insbesondere darüber gestritten worden, mit welchen Mehrheiten Bundestag und Bundesrat den geplanten Vorhaben, d.h. dem Fiskalpakt, dem ESM-Vertrag und er Änderung des AEUV, zustimmen müssen. Tatsächlich wurden alle drei Vorhaben mit verfassungsändernden Mehrheiten beschlossen, die für den Fiskalpakt und den ESM-Vertrag auch für erforderlich gehalten wurden. Die folgenden Ausführungen zeigen, dass - ungeachtet verfassungspolitisch nachvollziehbarer Wünsche, über die Stabilisierung des Euro mit breiten Mehrheiten zu beschließen - keines der drei Vorhaben einer Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat bedurfte.